Neuer Standort des ehrenamtlichen Sprachlotsenpools

Gütersloh/Rheda-Wiedenbrück, 19.02.2018. Der ehrenamtliche Sprachlotsenpool des Kommunalen Integrationszentrums hat einen neuen Standort in Rheda-Wiedenbrück. Im Haus der Caritas an der Bergstraße 8 werden künftig vor Ort die Aktivitäten der Sprachlotsen gebündelt. Den neuen Standort nutzten die beteiligten jetzt, um das Projekt und den Kooperationspartner Caritas vorzustellen.

Die Verantwortlichen des Sprachlotsenpools vor dem Caritas-Gebäude
Stellten den neuen Standort des Sprachlotsenpools im Haus der Caritas vor (v.l.): Birgit Kaupmann, Leiterin des Fachbereichs Familienhilfe der Caritas, ihre Stellvertreterin Kerstin Raeder, Anna Südkamp, Multiprofessionelles Team Fachbereich Soziales und Integration Stadt Rheda-Wiedenbrück, und Nelson Rodrigues, Kommunales Integrationszentrum Kreis Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh

Die Doppelstadt bietet den Sprachlotsen besondere Herausforderungen: Die Besonderheit ist die hohe Anzahl von Arbeitsmigranten aus den osteuropäischen Ländern. Die Nachfrage nach Sprachlotsinnen und Sprachlotsen für Bulgarisch, Rumänisch und Polnisch ist groß. Für diese Sprachen stehen im Pool derzeit noch nicht ausreichend Sprachlotsen zur Verfügung. Dem ehrenamtlichen Sprachlotsenpool stehen aktuell 103 Sprachlotsen kreisweit zur Verfügung. Dem Caritas Stadtfamilienzentrum Rheda-Wiedenbrück sind zum Start acht Sprachlotsinnen/Sprachlotsen zugeordnet. Sie wohnen in Rheda-Wiedenbrück. Unabhängig davon kann von hier aber auch auf die übrigen 95 Sprachmittler zurückgegriffen werden. Der Ehrenamtliche Sprachlotsenpool im Kreis Gütersloh hat zum Ziel, Sprachbarrieren in Schulen, Kindertageseinrichtungen, Kreisfamilienzentren, Beratungsstellen, Behörden und weiteren Institutionen zu überwinden. Der Sprachlotsenpool besteht aus Menschen, die sich ehrenamtlich zur Verfügung stellen, um beim Dolmetschen zu helfen und um eine nachhaltige Integration zu fördern. In Person steht Esther Hartmann im Haus der Caritas als Ansprechpartnerin für den Sprachlotsenpool zur Verfügung: Telefon 05242/40820, E-Mail geschützte E-Mail-Adresse als Grafik Die Öffnungszeiten sind montags bis donnerstags von 9 bis 18 Uhr und freitags von 9 bis 14 Uhr. Die Vermittlung der Sprachlotsen erfolgt über die lokalen Kreis- und Stadtfamilienzentren. Die Anfrage wird über ein Buchungsformular vorgenommen (auf der Website des Kommunalen Integrationszentrums zu finden unter www.ki-gt.de). Dieses wird vom Auftraggeber ausgefüllt und dem Kooperationspartner der Gemeinde per Mail zugeschickt, dem die Sprach-lotsin beziehungsweise der Sprachlotse zugeordnet ist. Auf der Internetseite steht auch eine Übersicht über die Verteilung der Sprachmittler. Die Buchungsanfrage wird vom lokalen Kooperationspartner bearbeitet, er kontaktiert auch die Sprachlotsen.

Folgende Sprachen können abgedeckt werden: Afghanisch, Afrikanische Sprachen (Twi, Nfanti, Akuapem, Brong), Albanisch, Arabisch (Ägyptisch, Syrisch, Saudi, Palästinensisch, Marokkanisch), Aramäisch, Armenisch, Berberisch, Bosnisch, Bulgarisch, Dari, Chinesisch, Englisch, Farsi, Französisch, Italienisch, Katalanisch, Kurdisch, Mazedonisch, Niederländisch, Norwegisch, Panjabi, Persisch, Polnisch, Portugiesisch, Pushtu, Romanes, Rumänisch, Russisch, Serbokroatisch, Spanisch, Tigrinya, Türkisch, Ukrainisch, Ungarisch und Urdu. Die Sprachlotsen werden über ein Clearingverfahren in den Sprachlotsenpool aufgenommen, wenn die festgelegten Voraussetzungen vorliegen: Mindestens ein Sprachlevel von B2 des europäischen Sprach-Referenzrahmens, bestimmte interkulturelle und soziale Kompetenzen, Fachsprache, Erfahrungen im Dolmetschen. Eine Einheit geht von einer Minute bis 90 Minuten. Eine zweite Einheit beginnt ab der 91. Minute bis 180 Minuten und dementsprechend weiter. Die Anfahrtszeiten werden angerechnet. Pro Einheit werden 20 Euro dem Auftraggeber in Rechnung gestellt.


Zum Thema: Die Sprachlotsen

In 2013 entstand die Idee. Der Aufbau fand in den Jahren 2015, 2016 und 2017 statt. In diesem Zeitraum stieg der Bedarf nach Sprach- und Kulturvermittler aufgrund der Zunahme der Migration, vor allem im Flüchtlingsbereich. Das Projekt wird in Kooperation mit folgenden Akteuren umgesetzt: Kreis- und Stadtfamilienzentren, Abteilung Jugend des Kreises Gütersloh, Fachbereich Soziales der Stadt Verl, Fachbereich Soziales und Integration der Stadt Rheda-Wiedenbrück, Kommunales Integrationszentrum Kreis Gütersloh sowie Netzwerk der Sprachlotsinnen und Sprachlotsen. Das Projekt besteht aus einer Trägerebene von sieben Institutionen, Kommunen und Verbänden (Caritasverband für den Kreis Gütersloh, Diakonie im KK Halle, Droste-Haus Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh, Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinden in Borgholzhausen, Familien ohne Sorgen in Werther, Haus der Familie der Stadt Versmold, Mütter- und Familienzentrum miniMAXI in Harsewinkel und Stadt Rietberg). Die Steuerung des Projektes obliegt dem Kommunalen Integrationszentrums Kreis Gütersloh. Ihr Ansprechpartner beim Kommunalen Integrationszentrum ist Nelson Rodrigues vom Kommunalen Integrationszentrum Kreis Gütersloh: Telefon 05241/85-1543, E-Mail geschützte E-Mail-Adresse als Grafik