Regionale Geschichte hautnah erleben

Gütersloh, 31.10.2018. Jahrhundertealte Dokumente verbergen sich hinter den Mauern der ehemaligen Regenbogenschule an der Moltkestraße. Sie erzählen die Geschichte der wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Entwicklung der Region.

Stephan Grimm und Ralf Othengrafen
Stadtarchivar Stephan Grimm und Kreisarchivar Ralf Othengrafen haben ein abwechslungsreiches Programm für den Tag der offenen Tür vorbereitet.

Fensterlose, klimatisierte Räume schützen die Zeitzeugnisse vor UV-Licht und Temperaturschwankungen. Normalerweise bleiben diese Türen für Besucher verschlossen, aber wenn Kreisarchivar Ralf Othengrafen und Stadtarchivar Stephan Grimm am Samstag, 17. November, die Pforten zum neuen Stadt- und Kreisarchiv öffnen, haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, hinter die Kulissen der neuen Einrichtung zu schauen. Um Punkt 14 Uhr wird sich die gläserne Eingangstür öffnen und Landrat Sven-Georg Adenauer wird gemeinsam mit Bürgermeister Henning Schulz die beiden Archive offiziell eröffnen.

Noch wird gehämmert und geschliffen, gebohrt und gemalt. Vereinzelt stehen noch Kartons in den Ecken und warten darauf, ausgepackt zu werden. Damit das neue Archiv zum Eröffnungstag herausgeputzt ist, wird noch eifrig gewerkelt. Für den Tag der offenen Tür haben Othengrafen und Grimm ein besonderes Programm aus Vorträgen, Workshops und Führungen zusammengestellt. "Ich freue mich auf die Arbeit in den neuen Räumen. Der Umzug ist geschafft und jetzt kann es losgehen", meint Othengrafen.

Magazin
Die Magazine der Stadt- und Kreisarchive bleiben für Besucher normalerweise verschlossen. Am Tag der offenen Tür können Sie jedoch bei den Führungen besichtigt werden.



Bei geführten Rundgängen können die Besucher die Räumlichkeiten der Archive erkunden und sich von Grimm und Othengrafen alles über die regionale Entstehungsgeschichte, die Archivarbeit und die Zentralisierung der Einrichtungen erklären lassen. "Mit dem neuen Gebäude können wir den Besuchern und Kunden einen gebündelten Service mit besserer technischer Ausstattung bieten", versichert Othengrafen. Über die architektonischen Besonderheiten des ehemaligen Schulgebäudes aus den 1920er Jahren informiert Birgit Melisch vom gleichnamigen Architekturbüro, das die Umbauarbeiten geplant und begleitet hatte. Mit ihr geht es auch in den Teil, der sonst den Besuchern verschlossen bleibt: Das Magazin. Der nachträglich auf Stelzen errichtete Klassentrakt im Hof enthält in etlichen Rollregalen die eigentlichen Archivalien von Stadt und Kreis.

Treppenhaus
Der architektonische Charakter des Stadt- und Kreisarchives erinnert an die schulische Nutzung des Gebäudes.

"Der schulische Charakter des Gebäudes ist geblieben", erklärt Grimm. Durch den großen Flur im Eingangsbereich geht es zur Präsenzbibliothek und in den Leseraum. Dieser Gebäudeteil wird auch in Zukunft für die Besucher frei zugänglich sein. Die alten Klassenzimmer in den oberen Etagen sind nun Büroräume und in dem ehemaligen Lehrerzimmer befindet sich die Werkstatt. Die großflächigen Räume bieten Platz für drei Ausstellungen. Eine Kombination aus Infotafeln und Exponaten gibt einen Überblick über das Leben und die Werke des wertheraner Künstlers Peter August Böckstiegel. Die verschiedenen Archive im Kreisgebiet werden vorgestellt und

das Stadtarchiv sowie Kreisarchiv präsentieren besondere Schätze aus den eigenen Beständen. Vorträge über die Archivarbeit, die Möglichkeiten zur Ahnenforschung und die Historie der regionalen Höfe sowie diverse Infostände runden das Programm ab.


Präsenzbibliothek
Die Präsenzbibliothek im Erdgeschoss ist für Besucher geöffnet.










Für die kleinen Besucher haben sich die beiden Organisatoren ein besonderes Highlight ausgedacht. Bei einer Rallye quer durch die Archive können sie hinter die Kulissen schauen und tolle Preise gewinnen. Bei einer Zeitreise in das 18. Jahrhundert schlüpfen sie selber in die Rolle eines Papierschöpfers und lernen, wie das Material damals hergestellt wurde. Die ganz Kleinen dürfen am Maltisch ihrer Kreativität freien Lauf lassen und regionale Wappen ausmalen.

Othengrafen und Grimm freuen sich schon auf den Eröffnungstag: "Wir hoffen auf viele Besucher und sind gespannt auf anregende Gespräche."







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