'Starterkurs' ein voller Erfolg

Gütersloh, 03.09.2018 Zusammenarbeit führt häufig zum Erfolg. Das beweist auch dieser Fall: Das Jobcenter des Kreises Gütersloh hat in Kooperation mit einem Unternehmen und dem Ausbildungszentrum BANG, Berufliches AusbildungsNetzwerk im Gewerbebereich, eine erfolgversprechende Qualifizierungsmaßnahme für 14 geflüchtete Menschen durchgeführt.

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Matthias Harman und Jürgen Blomeier, Jobcenter Kreis Gütersloh, Frank Icke, Ausbildungsleiter vom 'BANG' (h. v. l.), und Trainer des 'BANG' mit Teilnehmern des 'Starterkurses'. Foto: Kreis Gütersloh

Nach einem dreimonatigen Sprachkurs gehen die Männer jetzt in eine Umschulung zu Fachkräften für Metalltechnik im BANG über. Die Praktika finden in der Industrie statt.

In einem dreimonatigen Sprachkurs lernten die Männer aus Syrien, Irak, Iran, Italien und Pakistan so gut Deutsch, dass sie sich für die anschließende Umschulung qualifizierten. Für diese Leistung übergaben Jürgen Blomeier, Sachgebietsleiter Arbeit und Ansprechpartner für berufliche Weiterbildung im Jobcenter Kreis Gütersloh, und Matthias Harman, Mitarbeiter des Unternehmensservices des Jobcenters, die Bildungsgutscheine. Sie berechtigen, an der vom Jobcenter finanzierten Umschulung teilzunehmen. "Ich bin begeistert von Ihren sprachlichen Fortschritten! Sie alle strahlen aus, dass Sie sich wirklich qualifizieren wollen. Von daher bin ich mir sicher, dass Sie alle nach 16 Monaten einen Facharbeiterbrief erhalten", lobte Blomeier.





Matthias Harman und Nejirvan Al Omar
Matthias Harman, Jobcenter Kreis Gütersloh erklärt Nejirvan Al Omar wo er auf dem Bildungsgutschein unterschreiben muss. Foto: Kreis Gütersloh.

Die Lehrkräfte und Räumlichkeiten für den Sprachkurs bot das Ausbildungsnetzwerk BANG. Hier startet Anfang September auch die 16 monatige Umschulung. "Wir begleiten Auszubildende, die in kleineren Betrieben nicht die Möglichkeit haben, vollständig ausgebildet zu werden und Menschen, die sich in einer Umschulung befinden", erklärt Ausbildungsleiter Frank Icke vom BANG. Anders als bei einer Ausbildung arbeiten Menschen, die sich in einer Umschulung befinden nicht fest in einem Betrieb, sondern müssen Praktika absolvieren. Das Besondere an der Kooperation von Jobcenter und dem Unternehmen ist, dass alle Teilnehmer ihre Praktika direkt in dem Betrieb absolvieren werden. Zustande kam die Zusammenarbeit durch die Anfrage der Firma. Das Interesse liegt darin, Leute für das eigene Unternehmen zu qualifizieren. "In Deutschland herrscht ein extremer Facharbeitermangel. Geflüchtete Menschen liefern das Potential diesen zumindest etwas zu minimieren", betonte Blomeier. Die Aufhebung sprachlicher Barrieren wird in dieser Zeit weiter durch das BANG unterstützt, um das Vokabular auf den Fachbereich auszuweiten. Ziel des Unternehmens ist es, die ausgebildeten Fachkräfte danach in ein festes Arbeitsverhältnis zu übernehmen. Während der Umschulung erhalten die Teilnehmer Arbeitslosengeld II und die Fahrkosten werden erstattet. Nach erfolgreichem Abschluss bekommen die Teilnehmer nicht nur den durch die IHK bestätigten Facharbeiterbrief, sondern auch einen vom Jobcenter ausgezahlten Bonus in Höhe von 1.500 Euro. Die Prämie hat der Gesetzgeber für alle Umschüler eingeführt.

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Die Teilnehmer des 'Starterkurses' haben sich alle erfolgreich für eine Umschulung qualifiziert. Foto: Kreis Gütersloh.

Diese Art der Umschulung ist bis auf den dreimonatigen 'Starterkurs'  keine speziell für Flüchtlinge eingerichtete Maßnahme. "Wir versuchen, möglichst viele Bewerber über die klassische Lehre oder eben eine Umschulung zu einem Berufsabschluss zu bringen", so Blomeier. "Und das möglichst in enger Kooperation mit Betrieben. Nur mit einem ordentlichen Berufsabschluss kann man sich möglichst dauerhaft vor Arbeitslosigkeit schützen". So stießen Anfang September auch vier Deutsche zu der Gruppe dazu, um ebenfalls im Unternehmen und beim 'BANG' umgeschult zu werden.

Von Ellen Leipelt