Integration am Kochtopf

Essen verbindet

Dr. Agnieszka Nieksch vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Gütersloh (vorne rechts) und Kursusleiterin Giesela Hörster (vorne links) mit den Teilnehmerinnen des Projektes ‚Integration am Kochtopf‘. Foto: Kreis Gütersloh


Rund 30 Frauen kneten Plätzchenteig, schmelzen Butter und glasieren Konfekt. Vom klassischen Lebkuchen über Orangen-Schoko-Herzchen bis hin zu orientalischen Dattelkeksen – 20 Kilo Gebäck haben sich die Teilnehmerinnen an diesem Abend vorgenommen. Zur Einstimmung auf die Adventszeit haben sie die Küche in eine Weihnachtsbäckerei verwandelt. Doch das ist die Ausnahme, denn eigentlich kochen die Frauen. Ein Großteil von ihnen musste die Heimat verlassen und kam als Geflüchtete nach Deutschland. An den Kochabenden stellen sie den deutschen Teilnehmerinnen ihre Lieblingsgerichte vor. Dabei begeben sich die Hobby-Köchinnen auf eine kulinarische Entdeckungstour durch exotische Geschmackswelten und Kochkulturen. „Essen verbindet. Das gemeinsame Kochen macht nicht nur Spaß. Die Frauen tauschen sich aus, knüpfen Kontakte und schließen Freundschaften“, erklärt Hörster. Die Rezepte sollen im Herbst 2020 sogar als Kochbuch erscheinen.

Kursusleiterin Giesela Hörster (rechts) hilft (v.l.) Mivan, Ingrid und Rojin bei den Vorbereitungen. Foto: Kreis Gütersloh

148.700 Euro hatte der Kreis Gütersloh im Rahmen des Landesprogrammes im Jahr 2019 erhalten. „Damit soll die Arbeit der ehrenamtlichen Integrationshelferinnen und -helfer unterstützt werden“,  erläutert Dr. Agnieszka Nieksch vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Gütersloh. Sie koordiniert das KOMM-AN-Programm im Kreisgebiet.

Die Flüchtlingshilfe St. Johannes Baptist SHS hat in diesem Jahr 9.300 Euro Fördergelder erhalten. Das Kochprojekt ist eines von mehreren Aktionen, die Hörster und ihre ehrenamtlichen Helferinnen zur Integration von Neuzugewanderten anbieten. Mit 500 Euro nimmt der Kochkursus nur einen kleinen Teil des Budgets in Anspruch, es ist jedoch eine der am besten besuchten Veranstaltungen. Mit der KOMM-AN-Förderung konnten in diesem, wie in vergangenen Jahren, bereits zahlreiche Projekte im Kreisgebiet unterstützt werden. Auch im Jahr 2020 will das Kommunale Integrationszentrum die Koordinierung des landesweiten Programms fortführen und damit das Engagement von Ehrenamtlichen in der kommunalen Flüchtlingshilfe sowie aller an der Initiative Beteiligten im Kreis Gütersloh fördern.

 

Zum Thema: KOMM-AN NRW

KOMM-AN NRW ist ein Programm des Landes Nordrhein-Westfalen zur Förderung der Integration und Teilhabe von neuzugewanderten und geflüchteten Menschen. Dabei steht die Umsetzung von bedarfsorientierten Maßnahmen vor Ort im Fokus dieser Initiative. Im Kreis Gütersloh steht das hiesige Kommunale Integrationszentrum als Ansprechpartner für alle Fragen rund um das KOMM-AN-Programm zur Verfügung und ist gleichzeitig für die Abwicklung des Antragsverfahrens zuständig.