Sprachwerkstatt für Frauen

Deutsch lernen mit Kinderbetreuung

Auf der Treppe stehen Frauen und Männer, die die Kooperationspartner vertreten.
Projektleiterin Vera Lengersdorf (vorne) zusammen mit Beteiligten der Sprachwerkstatt: (v.r.) Axel Hemminghaus (Volkshochschule Reckenberg-Ems, Fachbereichsleitung Deutsch), Manuel Erdmeier (Kreis Gütersloh, Abteilungsleitung Kommunales Integrationszentrum), Carsten Engelbrecht (Pro Arbeit e.V.), Kreisdirektorin Susanne Koch, Margret Lütkebohle (Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh e.V., Leitung Stadtfamilienzentrum Droste-Haus Verl), Carmen Vielstädte (Volkshochschule Reckenberg-Ems, Fachbereichsleitung Deutsch), Fatma Aydin-Cangülec (Diakonie Gütersloh e. V., Bereich Soziale Hilfen, Flüchtlingsberatung) und Olivier Tchoing Godje (Volkshochschule Ravensberg).

Im ersten Durchlauf der Sprachwerkstatt gab es sieben Kurse, im aktuellen zweiten Durchlauf sind 15 Kurse in allen Kommunen des Kreises geplant. „Die Kreisverwaltung hat mit der umfangreichen Erweiterung seines kreisweiten Sprachkursangebots für Frauen im März 2022 unmittelbar auf die einsetzende Fluchtbewegung aus der Ukraine reagiert. Da vor allem Frauen und ihre Kinder vor der russischen Aggression nach Deutschland fliehen, kommt dieses Sprachförderangebot der Zielgruppe unmittelbar zugute“, so Kreisdirektorin Susanne Koch. Ein Drittel der Teilnehmerinnen aller Kurse kommen aus der Ukraine. „Wie aber der Kursus hier vor Ort zeigt: Die Zusammensetzung ist sehr divers und überhaupt nicht auf ukrainische Geflüchtete beschränkt. Alle neuzugewanderten Frauen mit Interesse an niedrigschwelliger Sprachförderung dürfen teilnehmen.“

Die Sprachwerkstatt, die im aktuellen Durchlauf mit rund 200.000 Euro vom Kreis gefördert wird, wird in Kooperation mit Bildungsträgern in verschiedenen Kommunen durchgeführt. Bildungsträger sind das Jugendaustauschwerk im Kreis Gütersloh e.V. Droste-Haus, die Volkshochschule Ravensberg, die Volkshochschule Reckenberg-Ems und Pro Arbeit e.V.

Ein Gruppenfoto mit mehreren Frauen und Kindern auf dem Schoß.
Kursleiterin Jane Roth (2.v.l.) zusammen mit Kreisdirektorin Susanne Koch (Mitte) und einem Teil der Teilnehmerinnen der Sprachwerkstatt.

„Sprachförderung muss auch für Menschen, die Care-Arbeit leisten, niedrigschwellig ermöglicht werden. Gleichzeitig stellt der Fachkräftemangel den gesamten pädagogischen Bereich, insbesondere die durchführenden Kooperationspartner, vor sehr große Herausforderungen. Toll, dass dies dank des großen Engagements aller Beteiligten so gelingt“, betont Manuel Erdmeier, Abteilungsleiter Kommunales Integrationszentrum Kreis Gütersloh. Bislang haben im derzeitigen Durchlauf mehr als 150 Teilnehmende mit 60 kleinen Kindern einen wohnortnahen Kursus gefunden.

Im Mittelpunkt der Sprachwerksatt steht die Förderung des mündlichen Sprachgebrauchs. Je nach Bedarf der Teilnehmerinnen wird der Wortschatz für unterschiedliche Alltagssituationen vermittelt, wie zum Beispiel dem Einkauf auf dem Markt oder den Arztbesuch. Das Gelernte wird bei gemeinsamen Ausflügen mit dem Bus oder beim Besuch eines Musicals in der Stadthalle angewandt. „Die Teilnehmenden haben ihre Deutschkenntnisse deutlich verbessert. Mittlerweile werden ganze Dialoge miteinander geführt“, resümiert Jane Roth, Kursleiterin der Sprachwerkstatt in Rheda-Wiedenbrück.

Die Teilnahme an einer Sprachwerkstatt und die Kinderbetreuung sind für die Teilnehmenden kostenlos. Ein Kursus mit bis zu 20 Personen und 100 Stunden läuft über 20 Wochen. Ein Einstieg ist jederzeit möglich, solange ein Platz frei ist. Auskunft erteilt Vera Lengersdorf vom Kommunalen Integrationszentrum: v.lengersdorf@kreis-guetersloh.de
Weitere Infos finden sich im Internet unter www.ki-gt.de