Bundesweiter Aktionstag

Hilfemöglichkeiten für Kinder aus glücksspielbetroffenen Familien

Am Aktionstag trafen sich (v.l.) Jana Kuhlmann (Kinderschutzbund), Bettina Flohr (Kinderschutzbund), Tobias Tegeder (Abtei-lung Gesundheit, Kreis Gütersloh), Sarah Schmidt (Kinderschutzbund), Silke Major (Abteilung Gesundheit, Kreis Gütersloh) und Renate Bethlehem (Leiterin faba-Naturprojekt) vor dem Haus des Deutschen Kinderschutzbundes in Gütersloh.
Am Aktionstag trafen sich (v.l.) Jana Kuhlmann (Kinderschutzbund), Bettina Flohr (Kinderschutzbund), Tobias Tegeder (Abteilung Gesundheit, Kreis Gütersloh), Sarah Schmidt (Kinderschutzbund), Silke Major (Abteilung Gesundheit, Kreis Gütersloh) und Renate Bethlehem (Leiterin faba-Naturprojekt) vor dem Haus des Deutschen Kinderschutzbundes in Gütersloh. Foto: Kreis Gütersloh


Bei dem fachlichen Austausch ging es darum, wie man Kinder aus glücksspielbetroffenen Familien unterstützen kann und verhindert, dass sie später ebenfalls glücksspielsüchtig werden. Denn laut Angaben der Landesfachstelle haben diese Kinder ein zehnmal höheres Risiko, eine Spielsucht zu entwickeln als Gleichaltrige ohne glücksspielsüchtigen Elternteil. „Betroffene, die zu uns kommen, kommen häufig aus Familien mit Spielsucht“, bestätigt Tobias Tegeder vom Team Glücksspielsucht. „Umso wichtiger ist es auch, präventiv tätig zu werden, über die Problematik aufzuklären und auf Gefahren des Glücksspiels hinzuweisen“, führt er weiter aus.

Der Prävention nimmt sich im Kreis Gütersloh etwa das ‚faba-Naturprojekt‘ an, dessen Leiterin Renate Bethlehem ebenfalls an dem Austausch beim Kinderschutzbund teilnahm. Das Projekt nimmt jedes Jahr acht Gütersloher Kinder aus betroffenen Familien im Alter von 8 bis 11 Jahren auf und verfolgt das Ziel, die psychische Widerstandskraft der Kinder zu stärken. Glücksspielsucht betreffe häufig Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, bleibe auch nahen Angehörigen oft lange verborgen und sei weiterhin ein Tabuthema. „Das wollen wir ändern und die Suchtproblematik in den gesellschaftlichen Fokus rücken. Betroffenen und deren Familien und Freunde möchten wir eine erste Anlaufstelle bieten und sie auf Unterstützungsangebote aufmerksam machen“, erklärt Silke Major das Ziel der Aktion.

Zum Thema: Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

Der Bundesweite Aktionstag findet in jedem Jahr am letzten Septemberwochenende statt und wird vom Sucht- und Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Burkhard Blienert, als Schirmherr begleitet. In Nordrhein-Westfalen übernimmt die Landesfachstelle Glücksspielsucht NRW die Organisation, die in diesem Jahr den Schwerpunkt des Aktionstages auf die Folgen von Glücksspielsucht auf Kinder gelegt hat. Die Bundesländer wollen an diesem Tag auf die Probleme eines riskanten Glücksspielverhalten aufmerksam machen. An dem Tag beteiligen sich unterschiedliche Akteure mit öffentlichen Aktionen, deren Ziel es ist, auf Risiken der Glücksspielteilnahme hinzuweisen und über Hilfemöglichkeiten aufzuklären.

Von Knut Kiesow