Notrufsystem für Handynutzer

Kreisleitstelle ortet Notrufe per GPS

Wenn die Positionsdaten eines Anrufers korrekt übermittelt werden können, wird der Standort in der Karte des Einsatzleitrechners angezeigt. Foto: Kreis Gütersloh

Sobald ein Anrufer den Notruf wählt, sendet sein Mobiltelefon den Standort an die nationalen AML-Endpunkte bei der Berliner Feuerwehr und an die Integrierte Leitstelle in Freiburg. Dafür muss keine App installiert werden.  „Die Einführung dieser Systeme erleichtert die Arbeit unserer Mitarbeiter und trägt zur Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger bei“, erklärt Ansgar Kanther, stellvertretender Leiter der Kreisleitstelle in Gütersloh. „Wenn wir den genauen Standort wissen, sind wir viel schneller vor Ort und können helfen.“

Nur die Leitstelle, die den Notruf entgegennimmt, erhält die Positionsdaten des Anrufers bis auf wenige Meter genau. Die Daten werden nach spätestens 60 Minuten in der Leitstelle sowie auf den Endpunkten vollständig gelöscht. Die Landesbeauftragen für den Datenschutz Nordrhein-Westfalen prüften die Rechtslage der Ortungen insbesondere mit Blick auf den persönlichen Datenschutz und stimmten der Einführung des Systems zu. Mittlerweile nutzen ein Drittel der 250 Leitstellen in Deutschland das Ortungssystem AML, um Notrufe genau zu orten. „Die Bürgerinnen und Bürger dürfen sich aber nicht zu 100 Prozent darauf verlassen“, so Kanther. „Es kann trotzdem passieren, dass Positionsdaten nicht korrekt übermittelt werden. Das kann zum Beispiel daran liegen, dass die Version des Betriebssystems nicht auf dem aktuellsten Stand ist.“ Die Betriebssysteme Android und iOS unterstützen das Ortungssystem, wobei bei einem Android Mobiltelefon die GPS-Daten nicht deaktiviert sein dürfen.

AML dient zur weiteren Unterstützung bei der strukturierten Notrufabfrage, die 2018 im Kreis Gütersloh eingeführt wurde. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Kreisleitstelle führen die Anrufer weiterhin durch den Notruf und stellen Fragen zum Notfall und dem Einsatzort.