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Hinweise zur Vereinbarkeit von Trinkwasserhygiene mit Energie- und Wassersparmaßnahmen
(Stand: 14.09.2022)

Aufgrund der aktuell erforderlichen Energiesparmaßnahmen, weist das Gesundheitsamt des Kreises Gütersloh auf die möglichen Auswirkungen von Energie- und Wassersparmaßnahmen auf Trinkwasserinstallationen und die damit verbundenen möglichen gesundheitlichen Gefahren hin.
Das Trinkwasser, welches aus den Leitungen kommt und das wir täglich nutzen, ist nicht steril. Das Wachstum der natürlicherweise im Trinkwasser vorkommenden Mikroorganismen wird durch eine niedrige Wassertemperatur (Kaltwasser) von unter 20 °C deutlich reduziert und ist somit gesundheitlich unbedenklich. Bestimmte Temperaturen (im Warmwasser) hingegen fördern die Vermehrung von Mikroorganismen, die eine Gefahr für die Gesundheit darstellen können. Besonders das Wachstum von Legionellen wird durch Warmwasser-Temperaturen von 25 - 55 °C begünstigt.
Um die Vermehrung von Legionellen und weiteren Keimen zu vermeiden, schreiben die geltenden technischen Regelwerke u.a. Temperaturen in Trinkwassererwärmungsanlagen (TWE) von 55 - 60 °C vor. Dabei gilt laut der sogenannten Kollisionsregel des Umweltbundesamtes vom 01.12.2020, dass bei Großanlagen am TWE-Ausgang mindestens 60° C einzustellen sind und die Wassertemperatur in der Zirkulation 55° C nicht unterschreiten sollte.
Wird nun die Anlagentemperatur unter 55 °C herabgesenkt, um Energie für die Erwärmung einzusparen, muss mit einer deutlichen Vermehrung von Legionellen und möglichen gesundheitlichen Konsequenzen gerechnet werden.
Das Gesundheitsamt möchte Sie als Betreiber einer Trinkwasserversorgungsanlage daher frühzeitig informieren und sensibilisieren, die Warmwasser-Temperatur in den Trinkwassererwärmungsanlagen nicht voreilig zu reduzieren, um Energie und vermeintlich Geld einzusparen. Maßnahmen zu Energiesparmaßnahmen in der Warmwasserversorgung sollten nicht durch Laien, sondern wenn, dann ausschließlich durch Fachleute/Installateure geplant und vorgenommen werden.
Einsparungen bei der Wassermenge können sich ebenfalls negativ auf die Legionellenbelastung auswirken. Bei bestimmungsgemäßem Betrieb werden Leitungen normalerweise regelmäßig durchgespült, sodass das Wachstum der Mikroorganismen erschwert wird. Wird der Durchfluss verringert oder ganz unterbunden, kann das Wasser in den Leitungen stagnieren. Hier bildet sich dann eine Umgebung, in der sich die Bakterien/Legionellen gut vermehren und die Keimbelastung zusätzlich hochgetrieben werden kann. Entsprechend der Richtlinie des Vereins Deutscher Ingenieure e.V. (VDI) 6023 wird daher das Spülen aller Zapfstellen (Kalt- und Warmwasser) alle 72 Stunden empfohlen.
Gemäß §7 der „Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung über kurzfristig wirkende Maßnahmen“ der Bundesregierung vom 26.08.2022 sind in zentralen Trinkwassererwärmungsanlagen die Warmwassertemperaturen nur soweit zu beschränken, wie dies nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erforderlich ist, um ein Gesundheitsrisiko durch Legionellen in der Trinkwasserinstallation zu vermeiden.
Das Umweltbundesamt schreibt zu dieser Frage in der Mitteilung vom 11.12.2020:
„Der Schutz der menschlichen Gesundheit steht eindeutig über der Intention zur Energieeinsparung (gemäß § 10 Absatz 3 GEG)“ (UBA, Mitteilung vom 11.12.2020)“.
Hinzu kommt, dass der Aufwand und die Kosten für eine Sanierung von kontaminierten Trinkwasserinstallationen im Nachhinein deutlich höher ausfallen können, als das vermeintlich Geld und Energie eingespart werden.
Weitere Informationen zum Thema und Tipps finden Sie auf den folgenden Internetseiten:
1. „Kollisionsregel Trinkwasserverordnung und Gebäudeenergiegesetz - Mindesttemperatur von erwärmtem Trinkwasser aus Großanlagen zur Trinkwassererwärmung“; Umweltbundesamt, Mitteilung vom 11.12.2020;
https://www.umweltbundesamt.de/search/content/mindesttemperatur%2520and%2520von%2520and%2520erw%25C3%25A4rmtem%2520and%2520trinkwasser%2520and%2520aus%2520and%2520gro%25C3%259Fanlagen%2520and%2520zur%2520and%2520trinkwassererw%25C3%25A4rmung?keys=Mindesttemperatur%20von%20erw%C3%A4rmtem%20Trinkwasser%20aus%20Gro%C3%9Fanlagen%20zur%20Trinkwassererw%C3%A4rmung
2. „Energiesparen bei der Warmwasserbereitung – Vereinbarkeit von Energieeinsparung und Hygieneanforderungen an Trinkwasser“; Umweltbundesamt, Stellungnahme;
September 2011;
https://www.umweltbundesamt.de/search/content/energiesparen%2520and%2520bei%2520and%2520der%2520and%2520warmwasserbereitung?keys=Energiesparen%20bei%20der%20Warmwasserbereitung
3. „Warmwasser-Temperatur reduzieren als Energiesparmaßnahme? Ein gefährliches Spiel mit der Gesundheit! “; Deutscher Verein der qualifizierten Sachverständigen für Trinkwasserhygiene e.V.;
https://www.dvqst.de/downloads/presse-medien
4. „Legionellen: Wie kann ich mein Trinkwasser schützen?“; Der Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e. V;
https://www.dvgw.de/themen/wasser/wasserqualitaet/legionellen
5. „LEGIONELLEN-Informationen über Krankheitserreger beim Menschen“; Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung;
https://www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/legionellen/
6. „Legionellose - RKI Ratgeber“; Robert-Koch-Institut;
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Legionellose.html