Umsetzung des Landesförderprogrammes Kommunales Integrationsmanagement (KIM NRW) im Kreis Gütersloh

Aufbauend auf den Erfahrungen des Modellprojekts „Einwanderung gestalten“ und basierend auf den Zielen der Teilhabe- und Integrationsstrategie 2030 hat das damalige Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) (heute: Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration (MKJFGFI)) des Landes Nordrhein-Westfalen das flächendeckende Landesförderprogramm „Kommunales Integrationsmanagement“ (KIM NRW) initiiert. Seit dem 01.01.2022 ist das KIM zudem im Teilhabe- und Integrationsgesetz fest verankert und somit ist eine dauerhafte Förderung des KIM gegeben.

Durch die Einführung des Kommunalen Integrationsmanagements soll die intra- und interkommunale Zusammenarbeit in den Kreisen gefördert werden. Neuzugewanderte sollen schneller integriert und besonders in den Phasen des Rechtskreiswechsels individuell unterstützt und begleitet werden. Das KIM besteht organisatorisch aus drei Bausteinen:

1.    Förderrichtlinie zur Implementierung eines strategischen Kommunalen Integrationsmanagements (strategischer Overhead) (KI Kreis Gütersloh/Stadt Gütersloh)

2.    Fachbezogene Pauschale für Personalstellen, um ein rechtskreisübergreifendes individuelles Case Management/Fallmanagement für die operative Basis des Kommunalen         Integrationsmanagements einzurichten (in den kreisangehörigen Kommunen sowie bei Trägern der Freien Wohlfahrtspflege)

3.    Fachbezogene Pauschale für zusätzliche Personalstellen in den Ausländer- und Einbürgerungsbehörden zur rechtlichen Verstetigung der Integration ausländischer
       Menschen mit besonderen Integrationsleistungen

Der Kreis Gütersloh beteiligt sich mit dem Kommunalen Integrationszentrum als Geschäftsstelle des KIM an diesem langfristigen und umfangreichen Strukturförderprogramm. Zusammen mit den fünf Modellkommunen Gütersloh, Halle (Westf.), Langenberg, Rheda-Wiedenbrück und Rietberg ist das Kommunale Integrationsmanagement im August 2021 in die Pilotphase gestartet. Die Pilotphase des KIM dauerte bis zum Ende des Jahres 2022. In 2023 wurde der flächendeckende Rollout durchgeführt und das rechtskreisübergreifende KIM-Case Management wird nun in 10 von 13 kreisangehörigen Kommunen angeboten.

Kernelement des Kommunalen Integrationsmanagements ist das im Baustein 2 verankerte, individuelle, rechtskreisübergreifende KIM-Case Management, das unter Berücksichtigung der individuellen Lebenslagen und Bedarfe die Integration der zugewanderten Menschen befördert. Darüber hinaus werden operative Erkenntnisgewinne und Nähe zur direkten operativen Integrationsarbeit in der Beratung fokussiert. So sollen Erkenntnisse durch das Kommunale Integrationsmanagement zusammengeführt werden, Bedarfe und Defizite offengelegt sowie deren Lösung und Optimierung strukturell im Integrationshandeln des Kreises verankert werden.

Die koordinierenden Stellen des Kreises Gütersloh koordinieren dabei die Umsetzung der Arbeitsumgebung, übernehmen fachaufsichtliche Aufgaben für das KIM-Case Management und arbeiten gemeinsam mit den erfahrenen Integrationsakteuren des Kreises Gütersloh an der strategischen Ausrichtung des KIM für den Kreis Gütersloh.

Genese KIM

Im August 2021 konnte das Kommunale Integrationsmanagement mit der Besetzung der beiden koordinierenden Stellen beim Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Gütersloh offiziell in die Pilotphase starten. Die Besetzung der beiden Stellen gehörte zum ersten von drei landesseitig geförderten Bausteinen, von denen drei bis Ende 2022 in der Pilotphase des KIM umgesetzt werden konnten. Auch die koordinierende Stelle bei der Stadt Gütersloh, der aufgrund ihrer Größe und der eigenen Ausländerbehörde eine eigene Koordinierungsstelle zusteht, konnte zum Oktober ihre Arbeit aufnehmen.

Der zweite Baustein des Landesprogrammes, das individuelle, rechtskreisübergreifende Case Management des KIM, wurde in der Pilotphase in den fünf Modellkommunen (Stadt Gütersloh, Stadt Rheda-Wiedenbrück, Stadt Rietberg, Gemeinde Langenberg, Stadt Halle Westf.) umgesetzt. In den Kommunen Gütersloh, Rheda-Wiedenbrück, Rietberg und Halle Westf. konnten KIM-Case Management-Stellen in 2022 eingerichtet werden. Die KIM-Case Manger*innen sollen das Angebot in enger Vernetzung mit beteiligten Kommunen und integrationsrelevanten Institutionen, Beratungsstellen sowie weiteren wichtigen Akteuren realisieren.

Um von Beginn an Doppelstrukturen zu vermeiden und alle Akteure im Bereich Integration einzubinden, fanden in den Modellkommunen Workshops statt, die zum einen über KIM informieren und zum anderen erste Bedarfe, Umsetzungsmöglichkeiten, Herausforderungen und Chancen im KIM aufzeigen sollen. In den Workshops konnten wichtige Netzwerkpartner*innen und Akteure des regionalen Netzwerkes identifiziert werden und verschiedene Bedarfslagen wurden benannt.

Der dritte Baustein des Landesförderprogrammes KIM, die zusätzlichen Personalstellen bei den Ausländer- und Einbürgerungsbehörden, ist mit einer Stelle in der Einbürgerungsbehörde des Kreises Gütersloh seit Juli 2022 besetzt. Darüber hinaus sind bei der Stadt Gütersloh zwei Stellen seit 2022 besetzt (eine Stelle im Bereich der Einbürgerungen, eine Stelle im allgemeinen Ausländerrecht).

Seit November 2021 findet auf Ebene der koordinierenden Stellen ein OWL-weiter Austausch (Arbeitskreis) regelmäßig statt. Hierfür kommen alle koordinierenden Stellen zusammen, um sich über aktuelle Herausforderungen, Learnings und Chancen auszutauschen.

Die themenspezifischen Arbeitsgruppen wurden in 2021 eingerichtet und haben sukzessive ihre ersten Sitzungen absolviert. Die Lenkungsgruppe des KIMs, welche aus der Entscheider*innen-Ebene der Verwaltung sowie Vertretern der Träger und des Ehrenamtes besteht, wurde im November 2021 implementiert und steuert das KIM im Kreis Gütersloh. Planung und Organisation der Arbeitsumgebung liegt in der Verantwortung der koordinierenden Stelle des Kreises Gütersloh.


Koordinierende Stellen KIM


Weitere Informationen zum Kommunalen Integrationsmanagement finden Sie auch auf den Seiten des MKJFGFI




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