Tag der offenen Tür im Stadt- und Kreisarchiv

Seit 2017 sitzen das Kreisarchiv und das Stadtarchiv Gütersloh gemeinsam an der Gütersloher Moltkestraße. Am 27. April 2024 laden beide Einrichtungen von 11 bis 16 Uhr zum „Tag der Archive“ ein. Führungen durch das Magazin und die Benutzungsräume gewähren einen Blick hinter die Kulissen. Vorträge, Ausstellungen und eine Podiumsdiskussion präsentieren Interessantes, Kurioses und Relevantes aus den Beständen der Archive und zeigen welche Möglichkeiten Kreis- und Stadtarchiv für eigene Forschungszwecke bieten.


Eine Ausstellung zeigt die kulinarischen Seiten der beiden Archive. Rezeptbücher, Lebensmittelkarten und Schnapsflaschen gehören in einem Archiv zu den eher ungewöhnlichen Objekten. Aber auch ganz klassische Akten widmen sich dem Thema Ernährung. Mühlenzwang und Hygienestandards wurden geregelt, Brennanlagen und Gewichte geeicht und gerade im Zeitalter der Lebensmittelindustrie wurden traditionelle Lebensmittel und Rezepte gerne auch für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit eingespannt. Eine weitere Ausstellung widmet sich der Gründung des Kreises Gütersloh. Dieser ist, wie viele andere Kreise in Nordrhein-Westfalen, ein „Kind“ der Kommunalreformen der frühen 1970er Jahre. Zum 50. Jubiläum seiner Gründung im vergangenen Jahr zeigte das Kreisarchiv diese Wanderausstellung zur Vorgeschichte, den Debatten und manchmal gar vermeintliche Intrigen, die zur Entstehung des Kreises führten.

Der Vortrag "Kneipen im Archiv" greift das Rahmenthema Essen und Trinken auf und stellt Quellen zur Geschichte der Schankstätte vor. Ein weiterer Vortrag bietet einen Einstieg in die Familienforschung. Eine Podiumsdiskussion lädt zur Erforschung und Hinterfragung von Straßennamen ein. Straßennamen erzählen die Geschichte einer Stadt, verweisen auf historische Flur- und Feldnamen oder ehren berühmte Persönlichkeiten. Gerade letzteres führt immer wieder zu Debatten. Ist es noch zeitgemäß und erwünscht, Generäle für Schlachten und Eroberungen zu feiern? Wie geht man mit der gefeierten Dichterin um, die abfällig über Minderheiten geschrieben hat oder mit dem Mäzen, der sein Vermögen auch durch Zwangsarbeit in der NS-Zeit erworben hat? Das Podium diskutiert aktuelle Fallbeispiele und Tendenzen beim Umgang mit historischen Straßennamen und ist offen für Fragen aus dem Publikum.

Daneben werden natürlich auch mehrere Magazinführungen, ein Bücherflohmarkt und ein Kinderprogramm angeboten. Kinder können ein eigenes Wappen – nach heraldischen Regeln oder Freistil – entwerfen, oder ein Logo für eine Getränkemarke, oder koloriere echte Wappen und Plakatmotive nach Archivvorlagen. Beim Thema Essen und Trinken ist für das leibliche Wohl der BesucherInnen natürlich gesorgt.

Der Eintritt ist frei und eine Anmeldung nicht erforderlich!


 Programmflyer zum Tag der offenen Tür im Stadt- und Kreisarchiv