„Integration ist, wenn…“ – Das Kommunale Integrationszentrum feierte sein 10-jähriges Jubiläum!

 

Bild: Pressestelle KI Gütersloh

Als am 19. Oktober 2023 um 16.30 Uhr im Kreishaus Gütersloh ein Gong ertönte, begaben sich die rund 150 geladenen Gäste in den großen Sitzungssaal. Der Grund: Die Feier zum zehnjährigen Bestehen der Abteilung Kommunales Integrationszentrum (kurz KI) stand an! Auf Grundlage des 2012 verabschiedeten Integrations- und Teilhabegesetzes wurden in Nordrhein-Westfalen Kommunale Integrationszentren eingerichtet. So auch das KI des Kreises Gütersloh, das nun sein Jubiläum feiern durfte.


In der Vorbereitungsphase kümmerte sich das Team des Kommunalen Integrationszentrum und ein speziell dafür gegründetes Organisationsteam um die Planung der Durchführung dieses so wichtigen Festes. Warum eigentlich so wichtig? Als das KI 2013 ein Teil der Kreisverwaltung Gütersloh wurde, zählte es gerade 7 Mitarbeitende. Aufgrund gesellschaftlich-politischer Entwicklungen der darauffolgenden Jahre und der damit verbundenen stark angestiegenen Zahl von Schutzsuchenden nach Deutschland hat die Integrationsarbeit auch im Kreis Gütersloh auf allen Ebenen enorm an Intensität und Bedeutung gewonnen. Mit den im letzten Jahrzehnt immer komplexer und vielfältiger gewordenen Aufgaben ist auch das KI-Team gewachsen. Es zählt heute 24 Mitarbeitende.

Foto: Pressestelle Kreis Gütersloh

Entsprechende Angebote für die Eingewanderten zu konzipieren, zu steuern und zu koordinieren und diese gemeinsam mit vielen unterschiedlichen Kooperationspartnerinnen und -partnern umzusetzen: Das ist das Handlungsfeld des Kommunalen Integrationszentrums. Diese Aufgaben können jedoch nur gemeinsam gemeistert werden – mit all den vielen Unterstützenden im gesamten Kreisgebiet, seien es Haupt- oder Ehrenamtliche, welche sich für die Integration und Teilhabe von Eingewanderten engagieren. Und genau all die Integrationsakteurinnen und -akteure galt es nach 10 Jahren Zusammenarbeit herauszuheben. Bei ihnen allen hatte das Kommunale Integrationszentrum den Wunsch, ihnen für ihr unerschütterliches Engagement mit einer Jubiläumsfeier danken.

Die Kreisverwaltung freute sich gemeinsam mit dem KI über die rund 150 Besucherinnen und Besucher, die von der Kreisdirektorin Susanne Koch herzlich begrüßt wurden. Diese betonte noch einmal mehr die Relevanz der aktuellen Herausforderungen im Integrationsbereich und das hohe Engagement aller Unterstützenden – auch angesichts der Zeit, die für so viele Arbeitsfelder investiert werden muss. Es sei nicht selbstverständlich. Die Kreisdirektorin bedankte sich bei den Besucherinnen und Besuchern und wünschte – auch im Namen des Landrates Herrn Adenauer – ein gelungenes Fest.

Die speziell für diesen Anlass angereisten Gäste – Aslı Sevindim, Leiterin der Abteilung Integration im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration sowie Mostapha Boukllouâ, Leiter des Referats Integration durch Bildung im Ministerium für Schule und Bildung betonten in ihrem Grußwort jeweils die Relevanz der Arbeit der Kommunalen Integrationszentren und aller Integrationsakteurinnen und -akteure.

Ebenfalls anwesend waren Manfred Flocke, der als ehemaliger Integrationsbeauftragter des Kreises und erster Leiter des Kommunalen Integrationszentrums über die damaligen Herausforderungen im Integrationsbereich auf kommunaler (Kreis-)ebene berichtete, sowie seine Nachfolgerin – Agnieszka Salek. In einem gemeinsamen Gespräch mit Manuel Erdmeier, der seit rund drei Jahren das KI leitet, erinnerte sich Agnieszka Salek an ihre Zeit als Leiterin bis 2020. Insbesondere sei ihr die mit Ausbruch der Corona-Krise bei der Firma Tönnies im KI eingerichtete Corona-Hotline für rumänische, polnische und bulgarische Tönnies-Mitarbeitende in Erinnerung geblieben. Viele damals unmittelbar Betroffene konnten in der Herkunftssprache bei Bewältigung ihrer pandemiebedingten Notlage unterstützt werden. Manuel Erdmeier gab einen Einblick über die aktuellen und zukünftigen Projekte und Vorhaben des Kommunalen Integrationszentrums und bedankte sich bei allen Netzwerk- und Kooperationspartnerinnen und -partnern für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und bei allen im Integrationsbereich im Kreis Gütersloh Engagierten für ihren Einsatz. Nicht zuletzt galt der Dank des Abteilungsleiters seinem KI-Team.

Kulturbrücke Cantara, Foto: Pressestelle Kreis Gütersloh

In einem angrenzenden Sitzungssaal konnten die Teilnehmenden am Fest  flankierend die Ausstellung des Kommunalen Integrationszentrums besuchen und dabei Einblicke in die Arbeit der dazugehörenden drei Arbeitssäulen gewinnen: Integration durch Bildung, Integration als gesellschaftliche Querschnittsaufgabe und KIM – Kommunales Integrationsmanagement

Die Moderatorin der Veranstaltung – Julia Ures – lud zu einer Podiumsdiskussion ein. Die Gäste – Hatice Altunyay (Studentin/Dozentin Sprachcamp), Fatima Musari (Schülerin und ehemalige Teilnehmerin im Sprachcamp), Daniela Becker (TuS Viktoria Rietberg), Andy Bender (BAMF), Axel Hemminghaus (VHS Reckenberg-Ems), Mostapha Boukllouâ (MSB) und Aslı Sevindim (MKJFGFI) – tauschten aus ihrer und der Sicht ihrer Profession Erfahrungen zum Thema „Dinge, die Mut machen“. Besonders die Geschichte der Schülerin Fatima Musari bewegte das Publikum. Asli Sevindim aus dem Integrationsministerium richtete ihr Abschlusswort an die Schülerin: „Du bist ein Geschenk für uns“.

Die Kinder des Chorprojekts Kulturbrücke Cantara der Liz Mohn Kultur- und Musikstiftung und der internationale Frauenchor der Musikschule für den Kreis Gütersloh begeisterten die Besucherinnen und Besucher zwischen den Vorträgen und Diskussionen mit ihren musikalischen und Tanzeinlagen. Für das leibliche Wohl sorgte das speziell für das Fest zubereitete vielfältige Finger-Food-Buffet der Firma Sygusch, zu dem die Kreisdirektorin Susanne Koch im Anschluss an die Veranstaltung lud.

Internationaler Frauenchor, Foto: Pressestelle Kreis Gütersloh

Mit ihrem Poetry Slam „Mut & Vertrauen“ zog Merisa Ferati das Publikum geradezu an, als sie unter musikalischer Begleitung von Serhat Aslan an der Saz leidenschaftlich über die Angst und die Scham von „migrantischen Menschen“, über das Vertrauen und den Mut sprach und sie sich dabei mit der Frage „Integration ist, wenn…“ auseinandersetzte.

Dass es nicht nur ausreiche, „auf ‚die Anderen‘ duldend zuzugehen“, sondern für die Neuzugewanderte „würdevolle Räume“ zu schaffen seien, erörterte Prof. Dr. Andreas Zick von der Universität Bielefeld in seinem Impulsvortrag: Integration inklusiv denken und gestalten... auch wenn einige das nicht wollen und der Weg oft verstellt wird

„Herzlichen Glückwunsch, Teeny“ rief Herr Prof. Dr. Andreas Zick am Ende seines Vortrages dem Team des Kommunalen Integrationszentrums zu. 

Wir danken Ihnen Herr Prof. Dr. Zick!

Wir danken allen unseren Gästen und Kooperationspartnerinnen und -partnern für ihr Engagement und ihre Teilnahme an unserem – an ihrem – Fest!

 

Ihr Team des Kommunalen Integrationszentrums Kreis Gütersloh