Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport

„Abschluss statt Abbruch“

Das Förderkonzept für Auszubildende des ersten und zweiten Ausbildungsjahres wurde ins Leben gerufen, nachdem die Zahl an Ausbildungsabbrüchen stark zugenommen hatte. 1334 Schülerinnen und Schüler besuchten im Schuljahr 2016/2017 die Fachklassen im Metall-, Elektro- und Kfz-Bereich. 149 junge Erwachsene brachen ihre Ausbildung vorzeitig ab, das entspricht einer Abbruchquote von 10,4 Prozent. Durch ein frühzeitiges Erkennen von Schwierigkeiten in schulischen Basiskompetenzen (Sprache/Mathematik), Sozialkompetenzen und individuellen Problemlagen, eine individuelle Förderung während der Ausbildung und die Vernetzung mit anderen Förderkonzepten sollte die Abbruchquote auf unter 5 Prozent gesenkt werden.

Die Evaluation des Projektes über fünf Schuljahre zeigte sehr gute Ergebnisse. Der Ausbildungscoach führte rund 850 Beratungsgespräche zu beruflichen, schulischen, persönlichen und sonstigen Problemlagen. 95 Auszubildende erhielten eine zusätzliche Sprachförderung und 280 Auszubildende nahmen an individuellen Maßnahmen zur Förderung der Fachkompetenz teil. Obwohl der Anteil der abbruchgefährdeten Auszubildenden jährlich von zunächst 22 Prozent auf aktuell 35,7 Prozent stieg, konnte durch die Maßnahmen der Anteil der Ausbildungsabbrüche von 10,4 Prozent auf 5,48 Prozent gesenkt werden. Konkret wurden in jedem Projektjahr bei zirka 65 Auszubildenden der Ausbildungsabbruch verhindert.
Die Osthushenrich-Stiftung entschied sich nach fünf Jahren finanzieller Unterstützung dazu sich aus dem Projekt zurückzuziehen. Damit drohte das Projekt ab dem 1. August nicht fortgeführt werden zu können. Der Kreis als Schulträger und die Schulleitung versuchten gemeinsam eine alternative Finanzierungsmöglichkeit für die Stelle des Ausbildungschoaches zu finden. Weder das Jobcenter noch die Agentur für Arbeit sahen eine Möglichkeit der Finanzierung. Daraufhin entschied sich die Verwaltung dazu, aus dem vorhandenen Haushalt heraus und mit Hilfe von Fördergeldern die Kosten von 40.000 Euro für die halbe Stelle Ausbildungscoach im kommenden Schuljahr zu übernehmen. In Zeiten eines gravierenden Fachkräftemangels in vielen Bereichen sieht der Kreis es als nicht verantwortlich, das AstA-Projekt mit einer nachweislich hohen Erfolgsquote wegen einer nicht gesicherten Finanzierung auslaufen zu lassen.