Marathonlauf statt Sprint

Der lange Weg zum Kreishaus Gütersloh


Kreishaus Gütersloh - Außenansicht

Anfang 1997 wurde das Kreishaus Gütersloh seiner Bestimmung übergeben. Entworfen von Professor Eckhard Gerber aus Dortmund erfuhr die Architektur des neuen Kreishauses wegen seiner zukunftsweisenden Züge großen Zuspruch, aber auch Kritik wegen seiner angeblichen Schmucklosigkeit. Mit seiner digitalen Ausstellung wirft das Kreisarchiv Gütersloh einen Blick auf die immerhin 25 Jahre dauernde Planungs- und Bauphase des Kreishauses. Ursächlich für diese lange Phase waren Streitigkeiten um den richtigen Standort für das Kreishaus, um seine Dimensionen und um seine Kosten. In Leserbriefen wurde immer wieder vor „Mammutverwaltungen“ und „Verwaltungsburgen“ gewarnt, wie Kreisarchivar Ralf Othengrafen bei seinen Recherchen für das Projekt festgestellt hat. Die Befürworter des Kreishauses betonten hingegen, dass die Dienststellen der Kreisverwaltung auch ohne Stadtplan und Kompass auffindbar sein müssten.

Bau der Rotunde des Kreishauses Gütersloh

Doch warum war das eigentlich so? Warum benötigte der Kreis Gütersloh so dringend ein neues Kreishaus? Hintergrund war die kommunale Gebietsreform in NRW in den späten 1960er und frühen 1970er Jahren. Im Rahmen dieser Reform wurde auch der Kreis Gütersloh zum 1. Januar 1973 aus den Kreisen Halle und Wiedenbrück sowie der Stadt Harsewinkel und der Gemeinde Schloß Holte-Stukenbrock gebildet. Damit mussten aber auch zwei Kreisverwaltungen zu einer verschmolzen werden. Die Verwaltungsleitung mit dem Oberkreisdirektor saß nunmehr in Wiedenbrück auf dem Reckenberg. Die Kreisverwaltung selbst war in drei Städten auf neun Standorte verteilt. Dies entsprach keineswegs den Anforderungen an eine moderne und effiziente Verwaltung. Zudem hatte der Gesetzgeber unmissverständlich festgelegt: „Sitz der Kreisverwaltung ist die Stadt Gütersloh“.  Für die Verantwortlichen bestand also Handlungsbedarf, ein Kreishaus in Gütersloh zu errichten! Es entwickelte sich ein Auf und Ab mit vielen Diskussionen: 25 Jahre Planung und Bau, aber inzwischen auch 25 Jahre Leben und Arbeiten im Kreishaus.

Hier geht es zur digitalen Ausstellung

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