Knut Kiesow: Von Beginn an mittendrin

Zugegeben, wie auch einige andere, die hier von ihren Erfahrungen berichten, hatte ich am ersten Tag vor Ankunft im Kreishaus ziemliches Muffensausen. Und das obwohl der E-Mail-Kontakt und das erste Telefonat mit Jan, dem Leiter der Pressestelle, sehr angenehm war. Das mag auch daran liegen, dass wir beide gebürtige Ostfriesen sind. Die Anspannung war aber mit Betreten des Büros der Pressestelle verflogen, ich wurde nett empfangen und es fühlte sich gleich gut an, hier zu sein.

Praktikant Knut Kiesow im Kreishaus Gütersloh.

Und mit welchen Aufgaben wird man während des Praktikums betreut? Mit Kaffee kochen jedenfalls nicht. Kaffee kocht, wer gerade Lust und Zeit hat und als einer von denen, die keinen Kaffee trinken, war ich schon mal raus. Auch ansonsten werden „lästige“ Aufgaben nicht auf den Praktikanten abgewälzt. Ein einziges Mal wurde ich zum Kopieren in die Druckerei geschickt, wobei man fast den Eindruck bekam, es war Jan unangenehm mir diese klassische „Praktikantenaufgabe“ zu übertragen. War natürlich kein Problem, zumal ich gerade nicht viel zu tun hatte. Mit einem Praktikum in der Pressestelle des Kreises Gütersloh lernt ihr die ganze Bandbreite der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kennen:

  • Pressemitteilungen schreiben und Texte anderer redigieren
  • Veranstaltungen begleiten, Fotos machen und bearbeiten
  • Facebook-Posts verfassen, Instagram-Storys kreieren, Texte für Twitter auf 280 Zeichen kürzen (eine große Herausforderung)
  • Texte für die Mitarbeiterzeitschrift des Kreises recherchieren und schreiben
  • Grußworte und Reden entwerfen

Warum ich die Aufgaben hier aufgelistet hat? Den Tipp hat Beate mir gegeben, während ich ein schriftliches Grußwort geschrieben habe. Es lässt sich schlicht besser lesen als eine Aufzählung mit zehn Kommata. Das Schreiben von Grußworten und Reden ist einer der vielen Bereiche, von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie Teil des Praktikums sind und vor allem nicht, dass sie mir so viel Spaß machen. Nachdem ich von Beate eine ausführliche Einführung in das Schreiben von Reden bekam, durfte ich mich auch schon dran setzen, ein Grußwort für den Landrat zu entwerfen. Es hat überraschend viel Spaß gemacht und wer weiß, vielleicht gehe ich demnächst mal auf eine Kaninchenschau, um zu gucken, was der Landrat aus meiner Rede macht 😉

Überhaupt darf man als Praktikant sehr eigenverantwortlich arbeiten und wird von Beginn an vollständig in die Aufgaben der Pressestelle mit eingebunden. So durfte ich bereits am Zweiten Tag eine Pressemitteilung komplett alleine verfassen. Man wird aber nicht alleine gelassen und kann jederzeit Fragen stellen und bekommt sehr konstruktives Feedback. So konnte ich viel vor allem über das Schreiben von Presseartikeln lernen.

Schön ist auch, dass man nicht nur im Büro sitzt, ganz im Gegenteil: Ich durfte die Kolleginnen zu ganz unterschiedlichen Terminen begleiten und anschließend auf Social Media oder mit einer Pressemitteilung davon berichten. Von einem Spatenstich für den Breitbandausbau auf dem Acker bis hin zum Berufsparcours in einer Schule war alles dabei. Man kommt so auch mit einer unglaublichen Vielfalt an Themen in Berührung, die die Verwaltung bietet. In der Pressestelle laufen all diese Themen zusammen, weshalb man einen sehr authentischen Blick auch in die Arbeit und die Organisation einer Verwaltung bekommt. Auch die Begleitung der Ausschusssitzungen war für mich als Politikstudent natürlich sehr interessant.

Das Praktikum ist also perfekt geeignet für alle, die die ganze Bandbreite der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit kennenlernen wollen und dazu auch noch Einblicke in die Abläufe einer Verwaltung bekommen wollen.

Die fünf Wochen sind am Ende sehr schnell vorbeigegangen – leider. Wer die Lust und Zeit dazu hat, sollte ruhig länger bleiben. Mein Eindruck ist, dass die Arbeit in der Pressestelle auch nach mehreren Monaten noch längst nicht langweilig wird. Dazu herrscht ein tolles Arbeitsklima und ihr werdet auf einen netten Chef und nette Kolleginnen treffen. Ich hätte wirklich gerne auch was Negatives in den Text eingebracht, damit es nicht wie ein Werbeartikel wirkt – es ist mir aber nichts in den Sinn gekommen. Ich bedanke mich sehr herzlich bei Andrea, Beate, Isabelle, Jan, Lena und Saskia für die schöne und lehrreiche Zeit.