Luisa Mertens: Tunnelblick Fehlanzeige - die Pressestelle als Eingang zum Tor der Verwaltungsarbeit

Porträt
Luisa Mertens

Spaß, Abwechslung und Authentizität - was verbindet all diese Komponenten? Nach sieben Wochen Praktikum in der Pressestelle des Kreises Gütersloh kann ich voller Überzeugung sagen, dass findet man gebündelt hier- beim Praktikum in der Pressestelle.

Das Problem, wo fange ich an und wo höre ich auf. Ob an wöchentlichen Lagebesprechungen über die Entwicklung aktueller Probleme wie die Corona-Pandemie oder Diskussionen über lokale Themen über Zoom bis hin zu Seminaren wie dem Lunchpaket. Lunchpaket deshalb, weil es sich um Seminare handelt, die in der Mittagspause stattfinden und Vorträge von Gasthörern beinhalten. Alles war dabei. Aus diesen Seminaren nimmt man vor allem praktikumsübergreifend Interessantes mit: So ist mir aus einem Seminar hängengeblieben, dass Personen durch unterschiedliche Faktoren aufeinander einwirken, die in Körpersprache, Inhalt, Stimme eingeteilt werden können. Wer kann da schon ahnen, dass der Inhalt nur 7 % Wirkung ausmacht und die Körpersprache auf andere mit einem Anteil von rund 55% einwirkt. Ich jedenfalls wusste das nicht.

Weiter durfte ich auch Außentermine zusammen mit Lena oder Isabelle begleiten: dabei war ich Teil vieler Baustellenbesuche, die sich vom Kreisarchiv über Schulen bis hin zu Kreisstraßen zog. Die Baustellen erstecken sich über das gesamte Kreisgebiet. Vor allem auf den Außenterminen wurde ich auch an der Kamera geschult. Was ich dabei definitiv gelernt habe: Foto ist nicht gleich Foto. Es geht um Tiefen, Winkel, Schärfe, die richtigen Lichtverhältnisse und vor allem die richtige Auswahl bei den Kameraeinstellungen: kleiner Tipp von mir an euch: AV oder TV ist immer eine gute Wahl.

Weiter waren in meinen sieben Wochen auch viele Verabschiedungen von Mitarbeitern zu begleiten zwecks Ruhestands. Es ist spannend von ehemaligen Kreismitarbeitern und Kreismitarbeiterinnen einen persönlichen Einblick in deren vergangene Laufbahn zu bekommen. Inspirierend, was ein Mensch in 20 Dienstjahren so alles schaffen kann. Kleine Bemerkung am Rande: Bei den Verabschiedungen, die ich begleiten durfte, war es keine Seltenheit über 20 Dienstjahre beim Kreis angestellt zu sein. Wenn das mal nicht für den Kreis spricht.

Super interessant fand ich auch die Einblicke in die Kreispolitik: Ob an Kreisausschusssitzungen oder Kreistagssitzungen inklusive Haushaltsreden der Politiker, beides war Teil meiner Praktikumszeit und das möchte ich auf gar keinen Fall missen.

Aber nicht nur Termine oder Seminare standen auf der Agenda, sondern vor allem die eigentliche Pressearbeit. Recherchearbeiten und Pressemitteilungen verfassen. Ein Artikel beginnt immer mit der Dachzeile, die informativ gestaltet sein sollte, geht über zur Überschrift und mündet in den ersten Absatz – ich sage nur, W-Fragen und ansprechender Aufhänger- all das macht einen gelungenen Presseartikel aus. Im Unterschied zur Pressenotiz geht es dann mit den Hintergrundinformationen Schlag auf Schlag weiter. Eins kann ich euch hierbei versprechen: Man blickt nach dem Praktikum anders auf Pressemitteilungen. Weiter durfte ich Beiträge für die Kreis Intern verfassen. Das ist die Mitarbeiterzeitschrift des Kreises und erscheint viermal im Jahr. Auch Interviews führen- eine spannende Erfahrung für jemanden, der das noch nie gemacht hat-, war Teil meiner Arbeit. Diese waren Vorlage für spätere Artikel. Ebenso durfte ich Antworten bei Bürgeranfragen über Social-Media miterstellen, mit denen der Bürger in Kontakt mit der Pressestelle tritt. Besonders interessant ist dabei, dass keine Anfrage der anderen gleicht. Die Pressestelle ist der Eingang zum Tor der Verwaltungsarbeit. Es wird von dort aus koordiniert, was benötigt wird, um dem Bürger eine aussagekräftige Antwort geben zu können. Ebenso durfte ich zusammen mit Isabelle einen Redaktionsplan erstellen, der als Vorlage für ein Social-Media-Projekt dient. Es ist super aufschlussreich daran teilnehmen zu dürfen, weil man sieht wie viel Arbeit hinter Instagram und Co. steckt. Aber auch Grußworte durfte ich schreiben: Mit verschiedenen Themen und unterschiedlichen Adressatenkreisen zu jonglieren, war einer meiner Highlights. Es ist eben etwas anderes eine Pressemitteilung für Impftermine zu schreiben oder einen Beitrag über das Jobrad. Apropos verschiedene Themen: Ein weiteres Highlight habe ich Beate und Jan zu verdanken: Dadurch, dass ich zu Kreisausschusssitzungen oder Kreistagssitzungen mit Reden zu Haushaltsverabschiedungen mitgenommen wurde, habe ich auch einen kleinen Blick in die Kreispolitik erhaschen dürfen. Reden analysieren hat mir mit am meisten Spaß gemacht. Aber auch den Entstehungsprozess einer Rede von vorne bis hinten zu begleiten und in Redeform bringen zu dürfen sowie die Redenanalyse: ich sag nur, Fragetechnik, Dialogtechnik und Anredeformen. Mein größtes Highlight war die Verabschiedungsfeier zu der Rede, die ich mitgestaltet habe. Ich danke Dir für den Einblick in deinen Berufsalltag, Beate.

Vielen Dank Jan und Isabelle für die tolle Einführung im meiner ersten Woche und insbesondere meiner weiteren und dafür, dass ihr mich sofort ins Team eingebunden habt. Vielen Dank Lena für das Korrekturlesen, Helfen bei den Social-Media-Kanälen und tollen Tipps. Lieben Dank Beate für die interessante Redenschulung und spannenden Gespräche. Aber auch einen lieben Dank an Inga für die geteilte Zoomsitzung, ich hätte sonst nichts verstanden und Lena für den kleinen Einblick in Kulturelles aus dem Kreis. Und zu guter Letzt, vielen Dank Andrea: Durch deine Arbeit durfte ich täglich in die Welt des Pressespiegels eintauchen. Von alle dem durfte ich von Anfang an Teil sein. Ich blicke zurück auf ein Verwaltungspraktikum in der Pressestelle beim Kreis Gütersloh, das wie ich finde, eine super Wahl war, um einen authentischen Einblick in die Verwaltungsarbeit zu bekommen. Danke dafür!