PHILINE BOGDAHN: KENNEN SIE DEN KREIS GÜTERSLOH?

Ich durfte ihn kennen lernen – als Praktikantin habe ich sechs Wochen in der Pressestelle des Kreises gearbeitet, Pressespiegel erstellt, Pressemitteilungen geschrieben und sogar Texte der Kollegen Korrektur gelesen.

Philine Bogdahn
Philine Bogdahn

Für mich als Jurastudentin war es eine spannende, aber auch anstrengende Zeit. Juristische Texte, die auf Kürze und Präzision ausgelegt sind unterscheiden sich doch sehr von den meisten anderen Textarten. So war es für mich nicht leicht meinen jahrelang antrainierten Schreibstil abzulegen und Texte zu formulieren, die nicht nur informativ, sondern auch spannend sein sollten, sodass jeder Satz Lust auf mehr macht.

Es war allerdings auch eine Herausforderung, der ich mich gern gestellt habe. Hauptsächlich um herauszufinden, wie sehr ich mich durch das Studium bereits verändert habe und wie leicht es sein würde wieder zum "normalen" Schreiben zurückzufinden.

Die Hilfestellung der Kollegen der Pressestelle war dabei immer inhaltlich wertvoll und konstruktiv formuliert, hin und wieder aber auch verwirrend. So hat Jan mehrfach Korrekturen anderer Mitarbeiter in meinem Text erneut korrigiert und dabei manchmal genau das vorgeschlagen, was ich vorher geschrieben hatte - ein Moment, wie er als Praktikant ärgerlicher nicht sein könnte.

Eine gewisse Uneinigkeit bestand auch in Hinblick auf den Pressespiegel, der jeden Morgen als erstes von den Mitarbeitern erstellt wird. Jeden Morgen stand mehrfach die Frage im Raum, ob ein bestimmter Artikel wichtig genug ist in den Pressespiegel aufgenommen zu werden und je nachdem wen man fragte, sah die Antwort anders aus. So habe ich während meiner Zeit beim Kreis Gütersloh drei verschiedene Aussagen darüber erhalten, wie man mit Pressemeldungen zu Verkehrsunfällen umgeht - entsprechend oft wurden meine ausgesuchten Artikel weggeworfen.

Diese Problematik gehört aber bald wohl zum Glück der Vergangenheit an, da alle Mitarbeiter der Pressestelle offen für diese Kritik waren und auch großes Verständnis für die Verwirrung hatten, die diese Uneinigkeit beim Praktikanten auslöst.

Diese Offenheit und auch Wertschätzung, die alle Mitarbeiter einem einfachen Praktikanten, ohne Vorbildung, der ohnehin nur für einige Wochen bleibt, entgegengebracht haben, war für mich insgesamt die prägendste Erfahrung dieses Praktikums.

So würde ich als Fazit schreiben, dass ein Praktikum bei der Pressestelle des Kreis Gütersloh sicher kein "bequemes" Praktikum ist. Man arbeitet im normalen Tagesablauf mit, man muss sich konzentrieren und anstrengen, man wird gefordert, aber auch gefördert. Es ist aber mit Sicherheit für jeden, der offen für Neues ist, eine spannende Zeit, in der man viel sieht und erlebt und in der man mit den Kollegen auf einer Ebene zusammenarbeiten darf, die den meisten Praktikanten verwehrt bleibt.

Ich danke allen Mitarbeitern der Pressestelle für diese tolle Erfahrung und für die sechs Wochen, mal ganz abseits vom Unistress und der Lernerei.