Ein Koffer voll Hoffnung

Neue Broschüre des Kreisarchivs zur Arbeitsmigration

Im Zentrum der Broschüre stehen die individuellen (Lebens-) Geschichten der Migranten: Mit welchen Erwartungen kamen sie nach Deutschland, welche Erfahrungen machten sie hier, wie kam es, dass sie hier dauerhaft ansässig wurden? Verfasst hat die Broschüre der Historiker und Ausstellungsmacher Norbert Ellermann. Er hat zahlreiche Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, dem ehemaligen Jugoslawien und der Türkei zu diesem Zweck befragt. Bereits vor einigen Jahren hat er im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft der Archive im Kreis Gütersloh eine Ausstellung zu dem Thema konzipiert. Aus Zeitgründen war es zu diesem Zeitpunkt nicht möglich, eine begleitende Broschüre zu der Ausstellung herauszubringen. Da das Kreisarchiv bis heute Anfragen nach Publikationen zur Geschichte der Arbeitsmigration erreichen, hat es sich entschlossen, eine Broschüre zu dem Thema nachzulegen.

Koffer als Symbol für Migrationsbewegungen im Europa des 20. Jahrhunderts.     Foto: Fräulein Blomberg

Im Jahr 1973 erfolgte aus wirtschaftlichen Gründen ein Anwerbestopp für Arbeitnehmer aus dem Ausland. Aus Angst, nicht noch einmal nach Deutschland einreisen zu können, entschieden sich viele ausländische Arbeitnehmer zum Verbleib in Deutschland. Aus Arbeitsmigranten („Gastarbeitern“) wurden jetzt Einwanderer. Sie zogen in bessere Wohnungen, bauten Eigenheime und holten ihre Familien nach. Deutschland und der Kreis Gütersloh wurden für viele zur neuen Heimat, wenn auch manchmal mit kleineren Einschränkungen: „Ich bin stolz auf Deutschland, aber wenn Deutschland und Italien Fußball spielen, dann bin ich Italiener!“, betont einer der Zeitzeugen augenzwinkernd.
Die 82-seitige Broschüre steht als Download unter www.kreis-guetersloh.de/archiv zur Verfügung. Wer gedruckte Exemplare bevorzugt, kann sich gerne an das Kreisarchiv wenden: Telefon 05241/85-2003 oder E-Mail an archiv@kreis-guetersloh.de