Artenreiche Feldflur

Der Kreis Gütersloh hat ein Artenschutzkonzept zum Erhalt der Artenvielfalt in der Feldflur erarbeitet. Durch verschiedene Maßnahmen sollen die Lebensräume für ausgewählte Tier- und Pflanzenarten  verbessert werden.

Kiebitz
Kiebitz; Bild: Bernhard Walter

Hintergrund des Konzeptes ist die zunehmende Intensivierung in der Landwirtschaft und die zusätzliche Flächeninanspruchnahme durch Überbauung, die zum Rückgang von ehemals weit verbreiteten Arten wie Feldlerche, Rebhuhn und Kiebitz führt. Auch das Grünland im Kreis, insbesondere in den Schutzgebieten ist von einer zunehmenden Intensivierung und daraus resultierendem Artenrückgang betroffen. Dem entgegen zu wirken ist Ziel des Konzeptes. Um die Chancen für die Akzeptanz zu erhöhen, ist das Konzept gemeinsam mit der Landwirtschaft, der Jagd, der Imkerei und der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld im Vorfeld abgestimmt worden und wird nun von allen Beteiligten umgesetzt.

Inzwischen sind verschiedene Projekte angestoßen worden, um dem Artenrückgang entgegen zu wirken und die Biodiversität zu erhalten:

Der Verein für Landschaftspflege und Landschaftsschutz führt schon seit längerer Zeit gemeinsam mit der Kreisjägerschaft eine Saatgutaktion durch und stellt kostengünstig ein- und mehrjährige Wildpflanzen-Mischungen zur Verfügung. Die bunte Blütenvielfalt zieht viele Insekten an, die sonst immer weniger Nahrung finden.

Energiepflanzen
Energiepflanzen vor der Ernte

Die Artenvielfalt kann auch durch den Anbau von Energiewildpflanzen verbessert werden. Die Wildpflanzen werden zur energetischen Nutzung von Biogasanlagen genutzt, bieten aber gleichzeitig wertvollen Lebensraum und Nahrung für Insekten und Wildtiere. Weiterer positiver Nebeneffekt ist die Bereicherung des Landschaftsbildes durch die vielen blühenden Pflanzen.

Die Ausgabe von akustischen Wildrettern führt dazu, dass in Grünlandflächen lebende Wildtiere wie Reh, Hase oder Fasan schneller flüchten und so Verletzungen oder sogar dem Mähtod entgehen.

Im Bereich Langenberg und Rheda-Wiedenbrück hat die Biologische Station Gütersloh/Bielefeld 3 Teiche durch Gehölzrückschnitt, Uferabflachungen und Entschlammung aufgewertet. Durch ausreichende Besonnung bieten sie nun Arten wie Kammmolch und Laubfrosch optimale Bedingungen zur Laichablage.

Auch die  Pflege von Säumen, beispielsweise an Waldrändern trägt dazu bei, dass sich vegetationskundlich wertvolle Streifen mit seltenen Pflanzenarten, z.B. Heidenelke entwickeln können.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Beratung interessierter Landwirte. Sie können sich bei der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld melden, wenn sie einen Blühstreifen anlegen oder Energiewildpflanzen aussäen wollen. Gemeinsam werden geeignete Flächen gesucht und die Maßnahmen abgestimmt. Ansprechpartnerin ist:

Frau Quirini-Jürgens
E-Mail: Claudia.Quirini@BiostationGT-BI.de

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