Bundesweiter Aktionstag gegen Glücksspielsucht

Wenn Glücksspiel zur Sucht wird

Zwei Menschen an einem Infostand
Informieren über Unterstützungsangebote (v. l.): Tobias Tegeder und Verena Wacker von der Fachstelle für Suchtberatung.

Als Blitzfänger am Infostand diente eine große Holzinstallation: Ein weißes Männchen wirft eine Sonne, ein bekanntes Logo einer bekannten Spielhallenkette, in eine Mülltonne.

Damit sollte verdeutlicht werden, dass Glücksspiel nicht harmlos ist, sondern für viele Menschen zu einer ernsten Belastung werden kann.

 

„Die Eingeständnisse der Betroffenen sind der erste Schritt zur Heilung“, erklärte Tobias Tegeder von der Fachstelle für Suchtberatung. „Viele Betroffene fürchten jedoch eine Diskriminierung und scheuen sich, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Dabei ist Glücksspielsucht eine ernstzunehmende Krankheit mit hohen Rückfallquoten.“ Besonders junge Männer sind gefährdet, etwa durch Sportwetten, Börsentrading oder Angebote im Internet. Zwar hat sich die Zahl der Wettbüros in den vergangenen Jahren nicht wesentlich verändert, doch sind neue Spielformen hinzugekommen, die ein besonderes Risiko bergen. Auch das soziale Umfeld spielt eine wichtige Rolle. „Oft kommt der Druckabfall erst dann zum Vorschein, wenn Freunde oder Familienangehörige informiert sind“, so Tegeder. In der Justizvollzugsanstalt Senne zeigt sich, wie eng Glücksspiel und Straffälligkeit miteinander verbunden sein können. Dort gibt es einen Schwerpunktbereich für Spielerinnen und Spieler, die straffällig geworden sind.

 

Drei Personen auf einem Marktplatz
Tobias Tegeder (Mitte) informiert die Praktikantin aus der Pressestelle (rechts) über Details für die Pressemitteilung. Verena Wacker (vorne rechts) steht für Beratungen zur Verfügung.

Im Kreis Gütersloh gibt es eine Selbsthilfegruppe für Glücksspielsucht, die jeden Mittwoch von 17.45 bis 19 Uhr in der Feldstraße in Gütersloh stattfindet. Die Gruppe bietet Betroffenen einen geschützten Rahmen, ohne dass sofort eine Diagnose gestellt wird. Dieses offene Angebot wird von vielen besonders geschätzt. Die Fachstelle hat laut Tegeder jährlich 100 Beratungen. Ziel sei es, Betroffene frühzeitig zu unterstützen und ihnen Wege aus der Abhängigkeit aufzuzeigen.

 

Betroffene und Interessierte können sich bei der Fachstelle für Suchtberatung unter spdienst@kreis-guetersloh.de oder telefonisch unter 05241 / 85 -1718 beraten lassen.