Festakt zur Verabschiedung von Landrat Adenauer

Der abwechslungsreichste Beruf von allen

Stehender Applaus für den scheidenden Landrat Sven-Georg Adenauer (Mitte), nachdem er als Letzter vom Rednerpult trat.            Foto: Kreis Gütersloh


Offen, kommunikativ, freundlich, fair, nahbar, stets ansprechbar, nicht nachtragend, locker, unaufgeregt, respektvoll, zugewandt  – egal aus welcher Perspektive die Rednerinnen und Redner beim Festakt auf Landrat Adenauer blickten, ihre Zuschreibungen hörten sich ähnlich an. „Menschlich-freundlich-fair“, wie Dr. Christine Disselkamp, stellvertretende Landrätin es zusammenfasste. Alle aus ihrer jeweiligen Perspektive beschrieben einen Landrat, einen Verwaltungs- und Polizeichef, dem die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern sowie zu den Mitarbeitenden stets wichtig war. Ein Landrat, der in der Bürgermeisterrunde moderierte, vermittelt und vor allem verbunden hat, so Hubert Erichlandwehr, Sprecher der 13 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, der selbst nach 26 Jahren als Bürgermeister von Schloß Holte-Stukenbrock seinen letzten Arbeitstag hatte. Ein Chef, der in der Kantine immer mittendrin saß, sich dort nach eigenem Bekunden gerne umhörte, wie die Stimmung im Haus so war. Regierungspräsidentin Katharina Bölling attestierte Adenauer, dass es auch sein Verdienst sei, dass die Region so gut aufgestellt sei, stark und modern. Kreisdirektorin Susanne Koch betonte, dass es Adenauer zu verdanken sei, dass in der Führungsmannschaft der Kreisverwaltung nicht nur eine gute Stimmung herrsche, sondern auch alle an einem Strang zögen. Dr. Disselkamp, die als erste ans Mikro trat, würdigte wie viele anderer Rednerinnen und Redner seinen Grundsatz in der Amtsführung: „Verwaltung soll ermöglichen, nicht verhindern.“ Sie sei sich sicher, und hoffe es auch, dass dieser Grundsatz noch lange über seine Amtszeit hinaus nachwirke und gelebt werde.


Holger Blüder, Leiter Musikschule für den Kreis Gütersloh, gestaltete den musikalischen Part des Festakts.                                                     Foto: Kreis Gütersloh

1999 trat Adenauer erstmals an und setzte sich gegen die Amtsinhaberin Ursula Bolte durch, vier weitere Male bestätigten ihn die Wählerinnen und Wähler jeweils im ersten Wahlgang. Adenauer blickte als letzter Redner des Festakts sehr persönlich auf die vergangenen 26 Jahre zurück: Er erinnere sich gut an die Zeit, als er in seinem alten Golf II damals stets aus Bonn gekommen sei und jeden CDU-Ortsverband besucht habe, um abends wieder zurückzufahren. „Meine Freunde warnten mich damals, tu das nicht! Die Menschen dort reden wenig bis gar nicht. Mit denen wird man nicht warm, das dauert ewig“, erinnerte sich Adenauer. Bekanntermaßen hat ihn das nicht abgehalten. Dass er sich letztlich so wohl gefühlt habe im Kreis Gütersloh, dazu habe maßgeblich beigetragen, dass ihm sein Beruf so viel Freude bereitet habe – „jedenfalls ganz überwiegend“. Durch die zahlreichen Begegnungen mit den Menschen im Kreis, die er als so bereichernd empfand, gebe es keinen Beruf, der so abwechslungsreich sei.


Kreisbrandmeister Dietmar Holtkemper verlieh Landrat Sven-Georg Adenauer das Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Silber, die zweithöchste Auszeichnung, die der Deutsche Feuerwehrverband zu vergeben hat. Foto: Kreis Gütersloh

Zu guter Letzt hatte der scheidende Landrat Wünsche an seine Nachfolgerin, an die Politik, an die Verwaltung und die Anwesenden: „Mir ist daher wichtig, dass Sie unserer Peter-August-Böckstiegel-Stiftung die Unterstützung zukommen lassen, die sie benötigt. Das ist unser Erbe, das wir seinerzeit wohlüberlegt angetreten haben. Investieren Sie weiter in die Musikschule für den Kreis Gütersloh. Und setzen Sie sich für die Realisierung von Stalag ein, damit Erinnerungskultur erhalten bleibt.“ Der Leiter der Musikschule für den Kreis Gütersloh, Holger Blüder, gestaltete den musikalischen Rahmen des Festakts. Adenauer gab den Gästen ebenfalls mit auf den Weg, ob es nicht Sinn mache, über kurz oder lang nur eine Sparkasse für den ganzen Kreis anzustreben und die Abteilungen der Kreisverwaltung am Standort Gütersloh zu 

konzentrieren.



Impressionen aus der Amtszeit von Landrat Sven-Georg Adenauer