Weitere Tipps für ein gutes Klima

Nicht nur unser Nutzerverhalten im Bereich Energie hat Auswirkungen auf unsere Umwelt und das Klima. Auch unser Umgang mit Ressourcen ist entscheidend. Kaufe ich Getränke in Glas- oder Plastikflaschen, versuche ich Verpackungsmüll zu vermeiden oder redziere ich meinen Fleischkonsum - es gibt einfache Dinge, wie ich meinen eigenen CO2-Fußabdruck reduzieren kann.

Alles Gute kommt von oben!

Im Sommer werden die Pflanzen im Garten bewässert - oft mit Trinkwasser. Trinkwasser wird mit großem technischen Aufwand aufbereitet, transportiert und kontrolliert. Es ist unser wichtigstes Lebensmittel. Wenn aus einem Gartenschlauch 18 Liter Wasser/Minute fließen, verbraucht man in 10 Minuten ca. eine Badewanne voll Trinkwasser nur für die Bewässerung von Pflanzen. Nutzen Sie doch einfach Regenwasser! Trinkwasser kostet, Regenwasser ist umsonst und gleichzeitig tun Sie noch etwas für die Umwelt.


Klopapier aus Südamerika

Mit über 240 kg pro Jahr gehört der Durchschnittsdeutsche zu den größten Papierkonsumenten der Erde. Alleine 19 kg entfallen davon auf Toilettenpapier und andere Hygienepapiere. Für die Herstellung von Papier wird Zellstoff benötigt, der aus Holz gewonnen wird. So braucht man für ein handelsübliches Päckchen Kopierpapier (500 Blatt DIN A4, 2,3 kg) 7,5 Kilogramm Holz, 130 Liter Wasser und 26,8 Kilowattstunden Energie. Nutzt man als Rohstoff anstelle von Holz jedoch Altpapier spart man die Ressourcen für die Zellstoffherstellung und damit Holz und die Hälfte an Wasser und Energie, kann man der Internetseite www.papierwende.de entnehmen. Verwenden Sie Papier aus Altpapier und reduzieren Sie damit den Import von Zellstoff aus Südamerika und entlasten so die Umwelt. Ach ja, Die Zeiten, als Recycling-Klopapier hart und grau war, sind dank verbesserter Produktionsverfahren endgültig vorbei!


Diät fürs Auto

Der Urlaub ist vorbei, aber der Dachgepäckträger auf dem Auto fährt immer noch mit. Unnötiger Ballast treibt Ihren Spritverbrauch in die Höhe: Auf 100 km erhöht sich der Kraftstoffverbrauch durch unnötiges Gewicht oder höheren Luftwiderstand schnell mal um einen Liter. Lassen Sie unnötigen Ballast zu Hause - nicht nur in der Urlaubszeit! Und noch ein Tipp: Achten Sie auf den richtigen Reifendruck und reduzieren Sie Reifenverschleiß, Spritverbrauch und dadurch den Ausstoß von klimaschädlichem CO2.


Kohle für den Grill

Für das Lieblingshobby der Deutschen im Sommer wurden im vergangenen Jahr 243.000 Tonnen Holzkohle aus Südamerika, Afrika, Asien und Europa importiert. Wie das Statistische Bundesamt berichtet liegt 2012 Polen mit 59.000 Tonnen vor Paraguay mit 44.000 Tonnen als Importland für Grillkohle. Leider sind die Bedingungen bei der Kohleherstellung für Mensch und Natur in den tropischen Regionen aber teileweise auch in Europa nicht besonders gut. Achten Sie beim Kohlekauf daher auf Kohle "Made in Germany" und das DIN Prüfzeichen, das garantiert, dass der Brennstoff kein Pech, Erdöl, Koks oder Kunststoffe enthält. Oder auf das "FSC"-Siegel (Forest Stewardship Council), das Holzprodukte kennzeichnet, bei deren Herstellung soziale und ökologische Kriterien beachtet wurden.


Ohne geht's auch!

Tierische Lebensmittel fallen bei der persönlichen Klimabilanz spürbar ins Gewicht. Fleisch, Käse und Butter sind in der Herstellung viel energieaufwändiger als Obst und Gemüse. Vor allem bei der Haltung von Rindern werden sehr viele Treibhausgase freigesetzt. 1 kg weniger Rindfleisch pro Woche vermeidet den Ausstoß von rund 700 kg CO2 im Jahr, so die Initiative Klima sucht Schutz. Also reduzieren Sie doch einfach mal Ihren Fleischkonsum und machen Sie einen Tag der Woche zum Veggiday. Und noch ein Tipp: Kaufen Sie mehr saisonale und regionale Produkte und reduzieren Sie dadurch den Ausstoß von klimaschädlichem CO2.


Aluminium, nein danke!

Jeder Deutsche verbraucht im Jahr 38 kg Aluminium - so viel wie sonst niemand in der Welt, so der BUND. Das Metall findet sich in Ein- und Mehrwegverpackungen für Lebensmittel, in Desinfektions-, Holzschutz- und Bleichmittel sowie in Medikamenten, Deodorants, Sonnenschutzmittel und Zahnpasta. Auch Teelichter werden mit Aluminium ummantelt. Für die Herstellung von Aluminium werden allerdings große Mengen Rohstoffe und Energie benötigt. So werden nicht nur Regenwälder für die Gewinnung des Vorstoffes Bauxit gerodet sondern es fallen auch giftige Abfallstoffe bei der Produktion an, die Menschen, Tiere und Pflanzen schädigen können. Mögliche gesundheitliche Folgen durch die Verwendung von Produkten mit z.B. Aluminiumsalzen werden zurzeit untersucht. Verzichten Sie möglichst auf Aluminium und entsorgen Sie ausgedientes Aluminium in der Gelben Tonne. Das Metall kann somit wenig Energie wieder eingeschmolzen werden und recycelt werden.


Radfahren macht klima-fit!

Mit dem Rad zur Arbeit fahren ist das günstigste Fitnessprogramm aller Zeiten. Ein kalter Motor verbraucht auf den ersten fünf Kilometern bis zu 35 Liter pro 100 Kilometer. "Fahren Sie die gleiche Strecke 25-mal mit dem Rad, sparen Sie 20 Kilogramm des klimaschädlichen CO2 ein", weiß Klimaschutzmanagerin Ortmeier. Auch Treppensteigen im Büro nützt dem Klima und der Gesundheit: Jede gelaufene Treppenstufe verlängert das Leben um einige Sekunden, haben Wissenschaftler ausgerechnet. Jeder, der auf zwei Fahrten mit dem Fahrstuhl pro Tag verzichtet, spart täglich 22 Kilowattstunden Strom und damit 13 kg CO2 im Jahr.


Energie aus der Dose

Batterien machen unabhängig von der Steckdose. Umweltfreundlicher und auf lange Sicht deutlich billiger als herkömmliche Batterien sind aufladbare Alkali-Mangan-Batterien und Akkus. Noch besser ist es, gleich auf Batterien zu verzichten. Für die Herstellung jeglicher Art von Batterien werden große Mengen an Energie und Rohstoffen benötigt. Auch kommen oftmals für Menschen und Natur giftige Schwermetalle zum Einsatz, wie beispielsweise Quecksilber und Cadmium. Laut Verbraucherzentrale NRW ist der Verbrauch an Batterien in den letzten 10 Jahren von 500 Millionen auf fast 1,5 Milliarden Stück pro Jahr in Deutschland gestiegen. Einige Geräte, wie Taschenrechner oder Uhren, sind inzwischen mit Solarzellen ausgestattet, was die Nutzung von Batterien überflüssig macht.


Laden und gut!

Smartphones, MP3-Player, Digitalkameras, Rasierer und viele andere Geräte werden über Ladegeräte und Netzteile aufgeladen. Diese Ladegeräte und Netzteile verbrauchen aber auch dann Strom, wenn sie gar nicht benutzt werden. Das können Verbraucher häufig - aber nicht immer - daran erkennen, dass sie warm sind. Laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) beträgt die Leerlaufleistung neuerer Ladegeräte zwischen 0,3 und 0,5 Watt, bei älteren Geräten kann sie deutlich höher sein. Ortmeier rät: "Ziehen Sie Ladegeräte, die Sie nicht verwenden aus der Steckdose. Dadurch reduzieren Sie Ihren Stromverbrauch und auch den Ausstoß von klimaschädlichem CO2."


Meine Heizung kann weniger!

Viele Heizungsanlagen sind nicht richtig eingestellt und verursachen unnötig hohe Energiekosten. Anzeichen dafür sind zum Beispiel eine ungleichmäßige Wärmeverteilung zwischen den einzelnen Heizkörpern oder Pfeifgeräusche an den Thermostatventilen. Der hydraulische Abgleich von einem Fachmann kann da weiterhelfen: Alle Heizkörper werden auf den Heizbedarf des jeweiligen Raumes abgestimmt, so wird für eine optimale Verteilung der Wassermengen in den Heizkörpern gesorgt. In Einzelfällen lohnt sich auch ein Austausch von Heizungspumpen. Dadurch kann bis zu 40 Prozent Energie gespart werden.


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