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Kreise und Gemeinden bauen – Wohnungsbaupolitik als neue Aufgabe
Die Idee, dass der Staat oder die Gemeinde aktiv Verantwortung für die Bereitstellung von Wohnungen übernehmen, ist vergleichsweise jung. Im ländlichen Raum – zu dem auch die Kreise Gütersloh und Wiedenbrück gehörten – spielte sie bis zum Ende des Weltkrieges keine Rolle. Im Sommer 1918 ergingen erstmals staatliche Anordnungen an die Gemeinde, für Wohnraum zu sorgen – das Kriegsende mit der Rückkehr zahlreicher Soldaten und der Flucht von deutschen aus verlorenen Gebieten war absehbar. Eigene Bauprojekte waren für die Gemeinden jedoch noch Zukunftsmusik, da sie keinen Zugriff auf Bauland oder –material hatten. Wollten die Verwaltungen die Möglichkeit nutzten, Familien zwangsweise einzuquartieren oder Grundstücke und Häuser zu beschlagnahmen, zog dies gerade in kleineren Orten ein „Hauen und Stechen“ nach sich.
Ausgerechnet die nationalsozialistische „Volksgemeinschaftspolitik“ gab erste Impulse zu einer aktiven Planung des Wohnungsbauens. So wurde 1936 auf Einladung der NS-Kreisleitung in Halle die „Kreis-Bau- und Siedlungsgenossenschaft“ gegründet. Durch ihre Tätigkeit sollten einerseits Arbeitsplätze geschaffen werden und andererseits „deutschen Siedlern“ der günstige Bau oder Erwerb eines Eigenheims ermöglicht werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg kam der Gesellschaft, die noch heute als KreisWohnstätten Genossenschaft aktiv ist, große Bedeutung bei der Errichtung von Häuser und Wohnungen für die zahlreichen Flüchtlinge und Vertriebenen zu. Im Kreis Wiedenbrück wurde aus dem gleichen Grund 1953 die „Kreisheimstätte“ als GmbH gegründet, die in den ersten drei Jahren ihres Bestehens fast 600 Wohnungen errichtet. Dabei legten die Kreise und die später in einigen Städten entstehenden Wohnungsbaugesellschaften der Städte großen Wert auf ein gemischtes Angebot aus Mietshäusern und Eigenheimen, Ein- und Mehrfamilienhäusern. In kleineren Städten waren die kommunalen Gesellschaft Pioniere von neuen Bauformen wie Fertigbauten oder Hochhäusern, die Ende der 1960er als moderne und soziale Wohnform gefeiert wurden, keine zwei Jahrzehnte später jedoch als Symbol einer gescheiterten Wohnungsbaupolitik galten.
Bestände im Kreisarchiv
Landratsamt und Kreisausschuss Halle: Akten zur Wohnraumbewirtschaftung im Kreis Halle vor 1933 Kreisausschuss Wiedenbrück: vereinzelte Akten zur Wohnraumbewirtschaftung im Kreis Wiedenbrück vor 1933
Kommunale Haus und Wohnen GmbH: Akten, Fotos und Druckschriften
Druckschriften der KreisWohnstätten Genossenschaft Halle Westfalen eG
Weiterer Rechercheort: Virtuelles Museum Haller ZeitRäume, dort Dokumentation zur Hochhaussiedlung Sandkamp mit Bildern und Zeitzeuginneninterview (weiteres Material kann bei der Redaktion erfragt werden)