Integrationskonferenz

„Wir haben hier noch allerhand zu tun“

Organisationsteam
Haben die Integrationskonferenz organisiert: (v.l.) Dr. Anna Noack, Kreisdi-rektorin Susanne Koch, Manuel Erdmeier, Hannah Plein (alle Kreis Güters-loh), Claudia Walther (Bertelsmann Stiftung), Patricia Jessen (Ibis Institut Duisburg) und Dr. Agnieszka Alers-Nieksch (Kreis Gütersloh). Foto: Kreis Gütersloh

„Für das Kommunale Integrationszentrum – aber auch für alle Akteurinnen und Akteure in diesem Bereich – bildet das kreisweite Integrationskonzept einen roten Faden der Arbeit für die kommenden Jahre. Umso wichtiger, dass wir es gemeinsam auf die aktuellen Herausforderungen und Bedürfnisse abstimmen“, leitete Manuel Erdmeier, Leiter des KI, seine Begrüßung ein. Immerhin ist das bisherige Konzept schon über zehn Jahre alt. In dieser Zeit hat sich einiges getan und die Situation ist eine ganz andere als damals. Mit Unterstützung des Ibis Instituts aus Duisburg arbeitet das KI seit vergangenem Herbst an der Neuauflage. Um Transparenz und somit auch eine Diskussionsgrundlage zu schaffen, wurde den Konferenz-Teilnehmenden zunächst der aktuelle Zwischenstand des Entwicklungsprozesses vorgestellt. Dafür nahm Claudia Walther von der Bertelsmann Stiftung die Teilnehmenden mit auf eine Zeitreise Ende der 90er, als Integrationsarbeit in der Kommunalpolitik als auch in der Gesellschaft immer präsenter wurde und an Stellenwert gewann.

Und wie ist es heute? Um stets den Überblick über die aktuelle Situation und ihre Herausforderungen zu haben, baut das KI gemeinsam mit dem Ibis Institut Duisburg ein Integrationsmonitoring auf. „Das Thema ist extrem vielschichtig, wird aber oft verengt auf die aktuelle Situation. Wir schauen heute genauer hin: Nicht nur auf die Neuzugewanderten, sondern auch auf die, die schon länger im Kreis leben, aber Schwierigkeiten bei der Integration haben. Wir haben hier noch allerhand zu tun“, bekräftigte Kreisdirektorin Susanne Koch.

Sprache und Bildung, Zusammenleben und aktive Teilhabe, Gesundheit und Pflege, Arbeit und Wirtschaft, Wohnen und Mobilität sowie Professionalisierung und Institutionen – das sind die definierten Kernbereiche, auf die sich das neue Integrationskonzept konzentriert. In Workshops benannten die Teilnehmenden Herausforderungen und Probleme und überlegten sich erste mögliche Maßnahmen. Große Schwierigkeiten sahen sie beispielsweise im Personalmangel an Schulen, fehlenden Kita- und Pflege-Plätzen und zu wenig Dolmetschern für Arzt- oder Amtsbesuche. Es fehle außerdem an niedrigschwelligen Angeboten für Personen mit Migrationshintergrund, was die Teilhabe erschwere. In der Bevölkerung erfahren sie leider häufig eine Abwehrhaltung und haben Probleme auf dem Arbeitsmarkt und bei der Wohnungssuche.

Zu jedem Themenblock werden in den nächsten Monaten weitere Workshops stattfinden, in denen konkrete Maßnahmen erarbeitet werden sollen. Diese dienen dann als Grundlage für das Integrationskonzept.