Viele Millionen Euro an energetischen Investitionen ausgelöst

Gütersloh, 12.10.2018. Wenn dieser Tage von der Erreichung beziehungsweise nicht Erreichung der selbst gesteckten Klimaziele die Rede ist, dann kommt immer wieder eine Frage auf: Was kann der Einzelne schon dafür tun? Im Kreishaus Gütersloh wurde am Donnerstagabend eine Antwort darauf gegeben – und es gab eine Feier, weil schon seit zehn Jahren das Projekt ‚ALTBAUNEU‘ den Hausbesitzern im Kreis Gütersloh ganz genau sagt, was sie persönlich für den Klimaschutz und für die Entlastung des Geldbeutels tun können: Das Haus energetisch sanieren, Heizung erneuern, Fassaden dämmen, Fenster tauschen und noch vieles mehr.

Gruppenbild
Gruppenbild mit Akteuren und Podiumsteilnehmern vor der Veranstaltung.

170 Gäste, darunter Landrat Sven-Georg Adenauer und Matthias Nerger, Referatsleiter im Ministerium für Wirtschaft , Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW, waren zu dem Jubiläumsabend ins Kreishaus Gütersloh gekommen.

 

"Wir sind die erste Generation, die die Folgen des Klimawandels spürt und wir sind voraussichtlich die letzte, die etwas dagegen tun kann." Landrat Sven-Georg Adenauer war schon in der Einladung zur Veranstaltung deutlich geworden mit dem Zitat, das dem ehemaligen amerikanischen US-Präsidenten Barack Obama zugeschrieben wird. Nur durch Anstrengungen auf allen Ebenen - regional, national und international - könne es gelingen, die Energiewende zu schaffen. Seit zehn Jahren unterstütze das regionale Netzwerk ALTBAUNEU Hausbesitzer bei der Sanierung der eigenen vier Wände und beim Ausbau erneuerbarer Energien. Frank Scheffer, Dezernent Bauen und Umwelt, erinnerte im Interview mit dem Moderator des Abends, Ronald Meyer, an die Anfänge von ALTBAUNEU: "Wir sind damals von 44.000 sanierungsbedürftigen Häusern im Kreis Gütersloh ausgegangen." Ein riesiges Potenzial. Eine ganze Reihe von diesen Wohngebäuden dürfte inzwischen dank des Anstoßes einer ALTBAUNEU-Energieberatung saniert sein oder eine Photovoltaikanlage auf dem Dach haben. Allein die Aktion Thermografie plus Energieberatung, bei der der Experte anhand von Wärmebildaufnahmen von Häusern und einer Hausbegehung einen Sanierungsfahrplan aufgestellt hat, löste laut ALTBAUNEU-Projektleiterin Ursula Thering  über 14 Millionen Euro an Investitionen aus. Sie erinnerte im großen Sitzungssaal an die großen Erfolge der zahlreichen Beratungsaktionen in den zurückliegenden zehn Jahren. Die ALTBAUNEU-Energieexperten boten und bieten neutrale Beratungsleistungen an, damit jeder seine Investition auch aus wirtschaftlicher Sicht beurteilen kann und weiß, welche Sanierung sich schnell rechnet. 

 

Adenauer erinnerte in seinem Grußwort aber auch an die Anstrengungen, die der Kreis selbst unternommen hat: Energetische Sanierung der kreiseigenen Gebäude, Reduzierung des primären Energieverbrauchs und vieles mehr - als einer der ersten Kreise wurde der Kreis Gütersloh mit dem European Energy Award ausgezeichnet und ging 2016 sogar als Bundessieger in dem Wettbewerb hervor. So werde der Kreis seiner Vorbildrolle gerecht, so Adenauer. 

 

Unter dem Motto 'Na, altes Haus: Lust auf ein neues Leben?' vermittelte die Feier zum zehnjährigen Bestehen "Klimaschutz, der Spaß macht". Interviews, Podiumstalk und die fachliche richtige, aber auch unterhaltsame Vermittlung von Gebäudemodernisierung standen im Mittelpunkt. Und eine Urkunde, die Nerger aus der Landeshauptstadt mitgebracht hatte, gab es auch. Mit ihr bedankt sich das Land NRW nicht nur für zehn Jahre erfolgreiche regionale Energieberatung, sondern für die aktive Mitarbeit im landesweiten Netzwerk.

Alle sind sich am Abend einig: ALTBAUNEU muss auch die nächsten Jahre fortgeführt werden: Nach wie vor besteht hoher Beratungsbedarf, um die Häuser im Kreis Gütersloh energetisch fit zu machen. Vor diesem Hintergrund starten der Kreis und einige Kommunen im November 2018 erneut eine Thermografieaktion plus Energieberatung. Weitere Information zu Aktionen und Veranstaltungen sind abrufbar unter www.alt-bau-neu.de/kreis-guetersloh.